Antidepressiva sind Medikamente, die bei Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen Anwendung finden. Doch wie wirksam sind sie und was ist zu beachten?

Leider ist die psychische Gesundheit vieler Menschen in Deutschland, und weltweit, auf dem absteigenden Ast. Stress im Alltag, ob Beruf oder Privatleben, fordern ihren Zoll, gleichzeitig sinkt unsere Resilienz, also unsere psychische Widerstandskraft, um solche Krisen ohne gesundheitliche Schäden zu überstehen.

Die Folge: Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapeuten sind hoffnungslos überlastet. Immer häufiger werden mittlerweile – selbst von Hausärzten – Antidepressiva und andere Medikamente gegen psychische Störungen bzw. Erkrankungen verschrieben. Die am häufigsten verschriebenen Medikamente, Antidepressiva, kommen gegen Depressionen und andere psychische Erkrankungen zum Einsatz.

In diesem Artikel geht es darum,

  • wie sich Depressionen und andere häufige psychische Störungen äußern,
  • wie die Wirkung von Antidepressiva gegen Depressionen helfen kann,
  • welche Arten von Antidepressiva es gibt und wie diese Medikamente wirken,
  • welche Nebenwirkungen Antidepressiva haben,
  • was Du bei der Einnahme beachten solltest
  • und was Du sonst noch gegen Depressionen unternehmen kannst.
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Über mich

Hallo,

mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.

Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.

Depression – wenn die Seele weint

Depression wenn die Seele weint

Der Name Depression lässt sich auf deutsch am besten mit dem Wort Gedrücktheit übersetzen. Das bezieht sich natürlich auf die gedrückte Stimmung der Betroffenen. Die medizinische Bezeichnung Depression für die dazugehörige psychische Erkrankung hat sich Ende des 19. Jahrhunderts, Anfang des 20. Jahrhunderts durchgesetzt (1).

Im Jahre 1957, genauer gesagt am 6. September 1957, kam Imipramin, das erste Antidepressivum zur Behandlung von Depressionen auf den Markt (2). In der Zwischenzeit hat die Medizin viele unterschiedliche Klassen Antidepressiva zur Depressionsbehandlung entwickelt und erforscht – und noch mehr Einzel-Wirkstoffe.

Als Folge sind die heutigen Antidepressiva generell deutlich verträglicher als noch die Medikamente, die vor Jahrzehnten zur Verfügung standen. Dennoch sind selbst heute die teils starken und lange anhaltenden Nebenwirkungen für viele Patienten problematisch.

Die Anfänge der Psychotherapie zur Behandlung von psychischen Störungen geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Seit 1967 ist sie in Deutschland Bestandteil der kassenärztlichen Versorgung (3).

Noch heute ist die Kombination aus Psychotherapie und Einnahme von Antidepressiva die klassische Therapie psychischer Krankheiten.

Symptome einer Depression

Wie lässt sich eine Depression eigentlich erkennen?

Bei Depressionen gibt es keine typischen Veränderungen im Blut gibt und sie ist auch sonst nicht durch irgendwelche technischen Untersuchungen leicht erkennbar. Deswegen stellt ein Arzt – normalerweise ein Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, der Psychiater – die Diagnose Depression rein aufgrund der Symptome. Hierzu ist ein ausführliches Arztgespräch nötig, in welchem der Arzt die genauen Beschwerden des Patienten herausfinden muss. Eine weitere wichtige Aufgabe des Arztes ist es, auch andere (evtl. neurologische) Erkrankungen auszuschließen. Leider werden zu viele Antidepressiva noch vom Hausarzt verschrieben – unnötigerweise.

Zu den häufigsten Symptomen der Depression zählen (4):

  • gedrückte Stimmung
  • Gefühl der Hoffnungslosigkeit
  • Verlust an Interessen
  • Appetit- und Gewichtsveränderungen
  • Schlafstörungen
  • Leichte Reizbarkeit, geringe Frustrationstoleranz
  • Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Erschöpfung
  • Schuldgefühle
  • rücksichtloses und unüberlegtes Verhalten
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Psychosomatische Schmerzen und andere psychosomatische Beschwerden

Therapie der Depression

Die Behandlung von Depressionen sollte sich immer individuell am Erleben des Patienten ausrichten. Eine Behandlung mit Antidepressiva ist keineswegs alternativlos. In der Praxis wird meiner Meinung nach in vielen Fällen voreilig ein Rezept für Antidepressiva ausgestellt, ohne vorher andere Behandlungsoptionen wie beispielsweise Psychotherapie auszuloten. Auch ein Klinikaufenthalt ist eine gute Möglichkeit, es in einem geschützten Rahmen erstmal ohne Medikamente wie Antidepressiva oder andere Psychopharmaka zu probieren.

Ich finde, lieber etwas früher in die Klinik gehen als so lange zu warten, bis es so schlimm ist, dass man wirklich z.B. aufgrund von Suizidgedanken in die Klinik muss. Denn dann kommt man meistens um eine Medikation mit Antidepressiva oder noch stärkeren Psychopharmaka nicht drum herum. Lies hier auch, wie lange eine Depression mit Antidepressiva dauert und wie lange man Antidepressiva normalerweise einnimmt.

Begleiterkrankungen

Eine Depression kommt oft nicht alleine. Zum einen sind andere körperliche Erkrankungen in einigen Fällen eine direkte oder indirekte Ursache (z.B. bei Krebs, Schlaganfall, chronische Schmerzen). Zum anderen leiden viele depressive Menschen zusätzlich an einer sogenannten Begleiterkrankung. Hierzu zählen (5):

  1. Angst- und Panikstörungen (mit Panikattacken)
  2. Zwangsstörungen
  3. Schlafstörungen
  4. Essstörungen
  5. Wahnzustände (Psychosen)
  6. Persönlichkeitsstörungen
  7. Psychosomatische Beschwerden

Ein guter Arzt sollte diese Begleit-Erkrankungen erstmal diagnostizieren und dann entscheiden, ob und inwiefern eine separate Behandlung dieser Begleiterkrankungen notwendig ist.

Auswirkungen von Depressionen auf den Alltag

Depression Auswirkungen auf den Alltag

Die Auswirkungen einer Depression auf den Alltag der Menschen ist enorm.

  • Die sozialen Kontakte leiden, da depressive Menschen Lust an vielen Aktivitäten verloren haben und oftmals neigen, sich zurückzuziehen. Dieser Verlust an menschlichen Begegnungen kann Depressionen zusätzlich verstärken, denn der Mensch ist von Natur aus ein geselliger Mensch.
  • Die Struktur im Alltag geht verloren. Gerade wenn man krankgeschrieben ist, fehlt auch die tägliche Aufgabe, Herausforderung und Anerkennung im Beruf. Man steht zu unregelmäßigen Zeiten auf, geht zu unregelmäßigen Zeiten ins Bett. Hat mehr Zeit zum Grübeln.
  • Schwer Betroffene haben oft Probleme, die einfachsten Dinge im Haushalt zu erledigen. Einkaufen, Kochen, Wäsche machen.
  • Auch die Körperpflege wird manchmal vernachlässigt, da man sich nicht mehr selbst um sich kümmert. Oftmals passiert das schleichend, und nach einigen Wochen oder Monaten erkennt man sich selbst nicht mehr.

Die meisten Menschen merken das früher oder später, finden aber aus eigener Initiative keinen Weg, diese neuen Muster zu durchbrechen – das sehr frustrierend sein, weil man sich so hilflos fühlt. Ein wichtiger Aspekt gerade in der Kognitiven Verhaltenstherapie ist deswegen auch, dem Patienten zu helfen, wieder eine für Menschen so wichtige Struktur in den Alltag zu bekommen.

Ursache von Depressionen

Hier unterscheiden sich die vielen Meinungen. In der Medizin geht man, nicht zuletzt aufgrund einer gewissen Wirksamkeit von Medikamenten wie Antidepressiva, von einem Ungleichgewicht der Neurotransmitter in unserem Gehirn aus. Doch letztlich stellt sich die Frage, ob das wirklich die wahre Ursache von Depressionen ist – oder nicht bereits ein Symptom, also eine Folge der Depression. Ich persönlich tendiere zu Letzterem.

Als – mehr oder weniger – anerkannte Ursachen einer Depression gelten (6):

1. Stress

Irgendwann wird fast jeder Mensch mit belastenden Lebensereignissen konfrontiert: der Tod eines geliebten Menschen, der Verlust des Arbeitsplatzes, eine Krankheit oder eine Beziehung, die in die Brüche geht. Manche müssen mit dem frühen Verlust eines Elternteils, Gewalt oder sexuellem Missbrauch fertig werden. Obwohl nicht jeder, der mit diesen Belastungen konfrontiert ist, eine depressive Störung entwickelt – die meisten tun dies tatsächlich nicht – spielt Stress eine wichtige Rolle bei Depressionen.

Unsere genetische Veranlagung beeinflusst, wie empfindlich wir auf stressige Lebensereignisse reagieren. Wenn Genetik, Biologie und stressige Lebenssituationen zusammenkommen, kann eine Depression entstehen.

Stress hat seine eigenen physiologischen Folgen. Er löst eine Kette von chemischen Reaktionen und Reaktionen im Körper aus. Wenn der Stress nur von kurzer Dauer ist, kehrt der Körper normalerweise zur Normalität zurück. Aber wenn der Stress chronisch ist oder das System im Überlastungszustand stecken bleibt, können die Veränderungen im Körper und im Gehirn lang andauern.

2. Frühe Verluste und Traumata

Bestimmte Ereignisse können dauerhafte körperliche, aber auch emotionale Folgen haben. Forscher haben herausgefunden, dass frühe Verluste und emotionale Traumata Menschen anfälliger für Depressionen im späteren Leben machen können.

Gravierende frühe Verluste, wie der Tod eines Elternteils oder der Entzug der Zuneigung eines geliebten Menschen, können ein Leben lang nachwirken und sich schließlich als Depression äußern. Wenn sich ein Mensch der Wurzel seiner Erkrankung nicht bewusst ist, kann er seine Depression nur schwer überwinden. Darüber hinaus können spätere Verluste oder Enttäuschungen eine Rückkehr der Depression auslösen, wenn sich die Person nicht bewusst macht, woher die Krankheit kommt.

Auch Traumata können sich dauerhaft in die Psyche einbrennen. Eine kleine, aber faszinierende Studie im Journal of the American Medical Association zeigte, dass Frauen, die als Kinder körperlich oder sexuell missbraucht wurden, extremere Stressreaktionen zeigten als Frauen, die nicht missbraucht worden waren. Die Frauen hatten höhere Werte der Stresshormone ACTH und Cortisol, und ihre Herzen schlugen schneller, wenn sie stressige Aufgaben ausführten, wie z. B. das Ausarbeiten von mathematischen Gleichungen oder das Sprechen vor einem Publikum.

Viele Forscher glauben, dass frühe Traumata subtile Veränderungen in der Gehirnfunktion verursachen, die für Symptome von Depressionen und Angstzuständen verantwortlich sind. Die Schlüsselregionen des Gehirns, die an der Stressreaktion beteiligt sind, können auf chemischer oder zellulärer Ebene verändert sein. Zu den Veränderungen könnten Schwankungen in der Konzentration von Neurotransmittern oder Schäden an Nervenzellen gehören. Es sind jedoch weitere Untersuchungen erforderlich, um die Beziehung zwischen dem Gehirn, psychologischen Traumata und Depressionen zu klären.

Eine gute Möglichkeit zur Behandlung von Traumata bietet die sogenannte EMDR-Therapie. Mehr Informationen zu dieser Technik findest Du in folgendem Artikel: EMDR-Therapie: die Macht der Augen

Psychosomatik

Eine Depression wirkt sich häufig auch auf den Körper aus. Wenn für körperliche Beschwerden wie z.B. Schmerzen oder Magen-Darm-Störungen keine organische Ursache gefunden werden kann, geht man oft von sogenannten psychosomatischen Beschwerden aus. Das bedeutet allerdings nicht, dass die entsprechenden Symptome nicht real sind oder gar eingebildet sind.

Auch Kinder betroffen

Leider bleiben auch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene nicht von dem Krankheitsbild der Depression verschont. Für die Betroffenen ist die Jugendpsychiatrie zuständig. Sind Deine Kinder von einer Depression betroffen, kann ich diesen Artikel nur empfehlen.

Antidepressiva: Wirkstoffe unterschiedlicher Klassen

Wirkstoffklassen

Ein Antidepressivum ist ein Medikament, welches Einfluss auf unseren sogenannten Neurotransmitter-Haushalt.

Wirkung

Je nach Wirkstoffklasse wird die Verfügbarkeit unterschiedlicher Neurotransmitter in unserem Gehirn erhöht. Daraus, so geht man heute davon aus, resultiert die Wirkung der Antidepressiva auf unsere Psyche.

Neurotransmitter

Neurotransmitter werden oft als die chemischen Botenstoffe des Körpers bezeichnet. Sie sind die Moleküle, die vom Nervensystem verwendet werden, um Nachrichten zwischen Neuronen oder von Neuronen zu Muskeln zu übertragen.

Die Kommunikation zwischen zwei Neuronen findet im synaptischen Spalt statt, das ist der kleine Spalt zwischen den Synapsen der Neuronen. Hier werden elektrische Signale, die entlang des Axons gewandert sind, durch die Freisetzung von Neurotransmittern kurzzeitig in chemische Signale umgewandelt, die im empfangenden Neuron eine spezifische Reaktion hervorrufen (7).

Zu den Neurotransmitter gehören:

  1. Acetylcholin
  2. Glutamat, GABA und Glycin
  3. Dopamin
  4. Noradrenalin
  5. Serotonin
  6. Histamin

Die größte Rolle bei der Wirkung der Antidepressiva spielen die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin, bei einigen Antidepressiva auch Dopamin.

SSRI und Co

Je nach Wirkmechanismen unterscheidet man folgende Wirkstoff-Klassen, man spricht auch von Art oder Gruppe von Antidepressiva:

  1. Trizyklische Antidepressiva,
  2. Mao Hemmer
  3. Selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer
  4. Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer

Die Wirkung von diesen Medikamenten unterscheidet sich recht stark zwischen unterschiedlichen Gruppen, aber auch innerhalb der einzelnen Gruppen unterscheidet sich die Wirkung der Substanzen. Letztlich ist die Wirkung eines Antidepressivums beim Patienten auch sehr individuell und lässt sich auch von erfahrenen Ärzten nicht vorhersagen.

Die große Vielfalt der heute am Markt erhältlichen Antidepressiva ist somit Segen und Fluch zugleich. Segen, weil natürlich die Chance steigt, dass mindestens ein Antidepressiva-Medikament anschlägt; Fluch, weil es immer schwieriger wird, eine Wahl zu treffen und das Richtige herauszufinden.

Oft greifen Ärzte zu den neueren, (vermeintlich) moderneren effektiveren, Wirkstoffen. Heutzutage sind das vor allem Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer wie Escitalopram und Selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer wie Venlafaxin, die sehr häufig verschrieben werden.

Den trizyklischen Antidepressiva und den MAO-Hemmern kommt heute eine deutlich geringere Bedeutung zu, was aber nicht heißt, dass sie gar keine Anwendung mehr finden.

Die wahre Wirksamkeit von Antidepressiva

Die meisten Menschen profitieren bis zu einem gewissen Grad von der Einnahme von Antidepressiva, aber die Forschung deutet darauf hin, dass Antidepressiva bei leichten Depressionen möglicherweise nicht so wirksam sind wie bisher angenommen.

Sie sind dennoch die effektivste Behandlung, um die Symptome schnell zu lindern, insbesondere bei schweren Depressionen.

Das Royal College of Psychiatrists schätzt, dass 50-65 % der Menschen, die mit einem Antidepressivum gegen Depressionen behandelt werden, einen positiven Effekt verspüren, verglichen mit 25-30 % derjenigen, die unwirksame Placebos einnehmen. Das bedeutet, dass die meisten Menschen tatsächlich von Antidepressiva profitieren, auch wenn dies manchmal auf den Placebo-Effekt zurückzuführen ist (8).

Lesetipp: Antidepressiva ohne Rezept

Antidepressiva: Tabletten oder Tropfen?

Meistens stellt sich die Frage nicht, da viele Antidepressiva nur in Tablettenform erhältlich sind. Doch einige Antidepressiva gibt es tatsächlich auch als Tropfen – was erstaunlicherweise viele Psychiater gar nicht wissen. Der Vorteil: sowohl das Einschleichen, der Beginn der Einnahme, als auch das Ausschleichen, das Absetzen der Antidepressiva, geht mit Tropfen meiner Meinung nach viel einfacher. Denn so kann man noch kleinschrittiger vorgehen und sowohl Nebenwirkungen als auch Absetzsymptome bestmöglich vermeiden.

Lesetipp: Tabletten gegen Depressionen – helfen Antidepressiva?

Nebenwirkungen

Leider kommen auch die heutigen – als verträglicher geltenden – Antidepressiva nicht ohne Nebenwirkungen aus. Die meisten der Nebenwirkungen sind in den ersten Wochen der Einnahme am schlimmsten und werden mit der Zeit weniger intensiv.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen der heutigen Antidepressiva-Medikamente zählen (9):

  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit, Verstopfungen und Durchfall
  • Schlafstörungen
  • Benommenheit
  • Schwindel
  • Erschöpfung und Müdigkeit
  • verstärkte Unruhe und Ängste
  • Mundtrockenheit
  • Veränderungen in Appetit und Gewichtsveränderungen: bei SSRIs eher Zunahme, bei SNRIs eher Abnahme von Appetit und Gewicht(mehr Infos unter 5 Antidepressiva ohne Gewichtszunahme)
  • sexuelle Störungen (hauptsächlich SSRIs): Libidoverlust, Erektionsstörungen, Ejakulationsstörungen
  • verstärktes Schwitzen
  • Veränderungen des Blutdrucks (v.a. SNRI)
  • Gedächtnisstörungen (v.a. Trizyklische Antidepressiva)
  • Probleme beim Wasserlassen
  • erhöhter Puls
  • geistige Verwirrung (v.a. bei MAO-Hemmern)

Erhöhte Suizidgefahr

Ein ernstzunehmendes Problem, welche gesonderte Erwähnung finden sollte, ist die v.a. in den ersten Wochen der Einnahme erhöhte Suizidgefahr. Besonders gefährdet sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Es ist äußerst empfehlenswert, auch das nähere Umfeld auf diese Gefahr hinzuweisen und es so auf die möglichen Frühwarnzeichen wie Veränderungen in Stimmung, Gedanken und Verhalten zu sensibilisieren.

Leichte Antidepressiva

Viele Menschen fragen ihre Ärzte nach leichten Antidepressiva und meinen damit gut verträgliche Medikamente mit leichter stimmungsaufhellender, nicht sedierender, Wirkung.

In der Praxis kann man natürlich jedes Antidepressivum besonders gering dosieren und so eine geringere – quasi leichter – Wirkung erzielen.

Eine Studie von 2009 hat 12 moderne Antidepressiva der zweiten Generation hinsichtlich ihrer Verträglichkeit und Wirksamkeit untersucht: Bupropion, Citalopram, Duloxetin, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Milnacipran, Mirtazapin, Paroxetin, Reboxetin, Sertralin und Venlafaxin.

Die Auswertung der Daten der Studie kommt zu folgendem Ergebnis:

  1. Bupropion, Citalopram, Escitalopram, und Sertralin hatten die beste Verträglichkeit mit den wenigsten Nebenwirkungen.
  2. Escitalopram, Mirtazapin, Sertralin, und Venlafaxin waren am wirksamsten
  3. Escitalopram und Sertralin hatten die beste Kombination aus Verträglichkeit und Wirksamkeit – sie waren sozusagen die Preis-Leistungs-Sieger im Test.

Meist verschriebene Antidepressiva

In Deutschland werden die SSRIs Citalopram, Sertralin und Escitalopram am häufigsten verschrieben, auch Amitriptylin, Venlafaxin und Duloxetin nehmen in der Platzierung vordere Ränge ein.

In den USA nehmen Prozac (Fluoxetin), Celexa (Citalopram), Zoloft (Sertralin), Paxil (Paroxetin) und Lexapro (Escitalopram) die vordersten Ränge ein (12).

Andere Psychopharmaka

Auch wenn Antidepressiva die am häufigsten verschriebenen Psychopharmaka sind, sind sie nicht die einzigen. Auch Stimmungsstabilisierer (z.B. Lithium), Antipsychotika (Neuroleptika), Anxiolytika (v.a. Benzodiazepine) und Hypnotika (Schlafmittel) spielen im klinischen Alltag der Psychiatrie eine zentrale Rolle.

Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
Ein persönlicher Tipp

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.

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Fazit: Antidepressiva sind oft, aber nicht immer, wirksam und nicht alternativlos

Die Wirkung von Antidepressiva basiert nach allgemeiner Auffassung darauf, dass die Verfügbarkeit bestimmter Neurotransmitter in unserem Gehirn erhöht wird. Es gibt viele unterschiedliche Antidepressiva-Medikament, die nach ihrem Wirkmechanismus in unterschiedliche Klassen eingeteilt werden. Diese unterscheiden sich in Wirk- und Nebenwirkungsprofil. Oft übersehen wird leider das nicht zu unterschätzende Sucht- und Missbrauchs-Potential von Antidepressiva.

Eine Studie aus 2009 fand kam zu dem Ergebnis, dass Escitalopram und Sertralin eine besonders günstige Kombination aus Wirksamkeit und Verträglichkeit aufweisen – und sollten demnach beim Beginn einer antidepressiven Therapie mit zur ersten Wahl gehören.

Da nicht jedes Antidepressivum bei jedem Patienten gleich gut wirkt, haben aber auch die anderen Antidepressiva-Medikamente noch ihre Daseinsberechtigung – genauso wie die restlichen Psychopharmaka.

Beachte bitte, dass die medikamentöse Behandlung einer Depression weder das Wunder-Allheilmittel noch dass sie alternativlos ist. Auf meinem Blog findest Du viele mögliche alternative Therapien: Hypnose, EMDR (Trauma-Therapie), EFT Klopftechnik, Übungen zur Vagusnerv-Stimulation, Resilienz-Übungen, Achtsamkeitstraining, pflanzliche Stimmungsaufheller und vieles mehr.

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