"Was ist das beste Beruhigungsmittel für mich"? Hier findest Du eine Vorauswahl der 5 besten Beruhigungsmittel mit ausführlichem Vergleich.
Beruhigungsmittel sollen Menschen dabei helfen, Angst, innere Unruhe und Nervosität zu lindern und den Schlaf zu verbessern. Doch ein bestes Beruhigungsmittel gibt es nicht, das kann man einfach nicht allgemein sagen. Denn das ist sehr individuell. Das bedeutet, es hängt von der jeweiligen Person ab: welche Symptome genau vorliegen, wie stark die Beschwerden sind, wie lange sie schon anhalten etc.
Mit diesem Artikel möchte ich Dir helfen, das für Dich beste Beruhigungsmittel zu finden. Dazu stelle ich Dir die beliebtesten und besten Beruhigungsmittel vor - samt Einsatzgebiete, Besonderheiten und Vor- bzw. Nachteilen.
Fangen wir an.
Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 41 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Auf meinem Blog berichte ich über meine persönlichen Erfahrungen meiner (mittlerweile überwundenen) Erkrankungen. Du findest hier aber auch gut recherchierte objektive Artikel zu den Themen Angst und Unruhe, Panik und Depression.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
Medikament, pflanzlich oder homöopathisch?
Bei starken Beschwerden vorher mit dem Arzt sprechen
Leidest Du unter starken psychischen Beschwerden oder hast sogar Suizidgedanken, dann solltest Du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Es kann dann sein, dass Du um eine Behandlung mit Medikamenten nicht herumkommst. Davor brauchst Du auch keine Angst zu haben. In einem vertrauensvollen Gespräch mit Deinem Hausarzt oder einem Psychiater kannst Du die Optionen für Deine Behandlung besprechen.
Pflanzliche Arzneimittel gut verträglich und wirksam
Ansonsten sind aber in vielen Fällen pflanzliche Beruhigungsmittel eine gute Wahl. Pflanzliche Mittel sind - anders als die meisten beruhigenden und angstlösenden Medikamente - rezeptfrei erhältlich. In der Regel sind ihre Nebenwirkungen viel seltener und viel schwächer als dies bei Psychopharmaka, z.B. bei Antidepressiva oder Neuroleptika, der Fall ist.
Doch es gibt auch Ausnahmen. Johanniskraut ist ein gutes Beispiel dafür, das zeigt, dass pflanzlich nicht automatisch auch ungefährlich bedeutet. Denn Johanniskraut hat mit vielen Medikamenten Wechselwirkungen, kann die Wirkung von Medikamenten verstärken oder abschwächen. In Kombination mit Antidepressiva kann sogar das lebensgefährliche Serotonin-Syndrom auftreten.
Globuli für Fans der Homöopathie
Ich persönlich bin kein großer Verfechter von Homöopathie. Aber hey, wenn Du mit Homöopathie bisher gute Erfahrungen gemacht hast, dann sehe ich keinen Grund, warum Du es nicht auch diesmal - eventuell auch in Kombination mit einem pflanzlichen natürlichen Beruhigungsmittel - mit einem homöopathischen Beruhigungsmittel (Globuli) versuchen solltest.
Also zusammenfassend:
Bei starken Beschwerden besser einen Arzt aufsuchen.
Bei leichteren bis mittleren Beschwerden ist ein pflanzliches Produkt zur Beruhigung eine gute Wahl.
Anhänger der Homöopathie-Lehre können zusätzlich zu dem pflanzlichen Produkt ein homöopathisches Mittel einnehmen, um dem inneren Stress den Kampf anzusagen.
Pflanzliche Beruhigungsmittel
Es gibt sehr viele pflanzliche Beruhigungsmittel auf dem Markt. Und da ist es nicht leicht, den Überblick zu behalten und eine Auswahl zu treffen.
Von Adaptogenen wie Ashwagandha, Ginseng und Rosenwurz über Klassiker wie Baldrian, Hopfen, Melisse; Stimmungsaufheller wie Johanniskraut oder Passionsblume; oder der relativ neue Allrounder Cannabidiol (CBD-Öl). Die Liste ist lang und könnte noch viel länger sein.
Doch damit wäre dir nicht geholfen. Denn zu viel Auswahl macht es einem nicht leichter. Deswegen stelle ich Dir jetzt nur die besten Beruhigungsmittel vor - und Du musst nur auch auswählen, welches von dieser Vorauswahl von der Beschreibung der Wirkung her auf Dich am besten passt.
#1 Ashwagandha gegen Stress
Ashwagandha, auch Withania somnifera genannt, gehört zur Gruppe der sogenannten Adaptogenen. Weitere bekannte Adaptogene sind Ginseng und der Rosenwurz (Rhodiola rosea).
Ausgleichende Wirkung
Adaptogene haben eine ausgleichende Wirkung auf den Menschen. Sie machen wach und steigern den Antrieb und die Motivation, wenn man müde ist. Andererseits wirken sie in stressigen Situationen beruhigend und schlaffördernd.
Sie haben einen positiven Einfluss darauf, wie unser Körper auf Stress reagiert. Dadurch ist Ashwagandha auch gegen Ängste recht wirksam.
Studie zeigt verminderte Ausschüttung von Cortisol
In einer achtwöchigen Studie bekamen 58 Menschen, die unter Stress litten, Ashwagandha in einer Dosierung zwischen 250 mg und 600 mg pro Tag - oder ein Placebo (1). Die Betroffenen, die Ashwagandha bekamen, zeigten eine niedrigere Ausschüttung des Stresshormons Cortisol; auch die Schlafqualität war bei diesen Patienten besser als bei der Placebo-Gruppe. Der Effekt war bei den Menschen, die 600 mg Ashwagandha einnahmen, am höchsten.
Studie zum Effekt auf Angstzustände
In einer weiteren Studie von 2019 an 60 Patienten konnte die angstreduzierende Wirkung von Ashwagandha bestätigt werden (2). Bereits 250 mg reichten für eine signifikante Verbesserung der Angstzustände aus - nicht so bei der Placebo-Kontrollgruppe.
Ashwagandha vermindert also nachweislich den Cortisol-Spiegel, lindert Angstzustände und verbessert den Schlaf.
#2 Baldrian für besseren Schlaf
Die Baldrian-Pflanze, Valeriana officinalis, ist in Europa und Asien heimisch. Sie wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze gegen Schlafstörungen, Ängste und Depressionen eingesetzt.
Aus der Baldrian-Wurzel, in der die meisten Wirkstoffe enthalten sind, werden Tees, Tabletten und Tinkturen zur Einnahme hergestellt.
Leider ist die Studienlage zu Baldrian noch nicht ganz so gut wie bei den anderen hier vorgestellten Produkten. Deswegen wird von einer Anwendung bei Schwangeren und Stillenden sowie bei Kindern unter drei Jahren abgeraten. Auch zu einer Daueranwendung gibt es noch nicht genügend Untersuchungen, weshalb man Baldrian nur kurzfristig einnehmen sollte.
Auch von einer Kombination mit Alkohol oder anderen Schlafmitteln wird abgeraten, da Baldrian selbst schon müde macht.
Baldrian kommt bei Schlafstörungen, Ängsten und Depressionen zum Einsatz. Von einer dauerhaften Einnahme oder bei Schwangeren, Stillenden oder Kindern unter 3 wird jedoch abgeraten.
#3 Lavendel gegen Angststörungen
Lavendel ist eine blühende Pflanze, die zur Familie der Minzgewächse zählt. Viele Menschen verwenden Lavendel, um ihre Nerven zu beruhigen und ihre Ängste zu lindern.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Lavendel einzusetzen:
- als Tee
- als Öl (Aromatherapie)
- als Massage-Öl
- als Badezusatz
Wirkstoffe
Die angstlösende und beruhigende Wirkung von Lasea scheint auf die Wirkstoffe Terpene zu beruhen, die im Lavendel enthalten sind. Eine Studie aus 2017 konnte für die beiden Terpene Linalool und Linalyl beruhigende Effekte an bestimmten Rezeptoren im menschlichen Gehirn nachweisen (3).
Lasea
In Deutschland ist ein Produkt namens Lasea erhältlich, welches man in Form von Weichkapseln mit Lavendel-Öl einnehmen kann. Ein Anteil der Kunden ist mit der Wirksamkeit sehr zufrieden, andere vertragen das pflanzliche Arzneimittel nicht so gut und klagen über Magen-Darm-Beschwerden und/oder Aufstoßen des Lavendelöls.
Lavendel hat das Potential, die Nerven zu beruhigen und Ängste zu lindern. Zur Einnahme eignen sich die Weichkapseln von Lasea.
#4 Passionsblume bei Unruhe, Nervosität und Ängsten
Passionsblumengewächse ist eine Pflanzenfamilie, die über 550 Arten umfasst. Einige Studien zeigen, dass die Art Passiflora incarnata bei der Behandlung von Unruhe, Nervosität und Ängsten gute Wirkung zeigt.
So gut wie Benzos?
Eine Studie aus 2010 kommt sogar zu dem Ergebnis, dass die angstlösende Wirkung der Passionsblume mit der von Benzodiazepinen vergleichbar ist. Benzodiazepine sind eine Klasse von Medikamenten, die hervorragend gegen Ängste wirken, aber leider sehr schnell abhängig machen und deren Entzug sich extrem schwierig gestaltet.
Passionsblume kann in Form von Tabletten oder einer Tinktur eingenommen werden.
Passionsblume schneidet in einer Studie zur Wirksamkeit bei Ängsten vergleichbar gut wie Benzodiazepine statt. Somit ist es bei Angstzuständen auf jeden Fall einen Versuch wert.
# 5 Cannabidiol (CBD) gegen Ängste und für besseren Schlaf
Cannabidiol (CBD) ist einer der aktiven Wirkstoffe aus der Cannabispflanze.
Mehrere Studien, z.B. eine aus 2019 (5) belegen den beruhigenden Effekt auf unser gesamtes Nervensystem.
Auch wenn CBD-Öl die beliebteste Form von CBD ist, so ist CBD auch in folgenden Formen verfügbar:
- als Tabletten
- als Öl zum Einnehmen
- als Öl zum Rauchen (Verdampfen, Vaping)
- als Creme
Meiner Meinung nach ist CBD-Öl zum Einnehmen am besten. Es wirkt schnell, da es über die Schleimhäute aufgenommen wird, und lässt sich hervorragend tropfenweise dosieren.
Studie zu CBD bei Ängsten und Schlafstörungen
Die oben erwähnte Studie untersuchte die Wirksamkeit von CBD bei Schlafstörungen und Ängsten. Dazu hat man die Daten von 103 Patienten untersucht.
72 Patienten schafften es in die End-Auswertung. Davon zeigten 57 Patienten eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome bereits innerhalb des ersten Monats der Einnahme.
CBD-Öl ist mein persönlicher Favorit, einfach weil es bei mir am besten von allen Beruhigungsmitteln gewirkt hat. Die Wirksamkeit bei Ängsten und Schlafstörungen ist auch in vielen Studien belegt.
Homöopathische Beruhigungsmittel
Nach der Lehre der Homöopathie ist sehr wichtig, dass man dass für den jeweiligen Persönlichkeitstypen passende Mittel findet. Auch die Frage nach der richtigen Potenzierung beantwortet am besten ein erfahrener Homöopath.
Zum erfahrenen Homöopathen
Also falls Du bereits bei einem Homöopathen in Therapie bist, dann würde ich Dich dazu ermuntern, einen neuen Termin bei ihm auszumachen. Ein homöopathischer Test kann Dir bestimmt helfen, das passende Mittel und die richtige Potenz zu finden. Falls nicht, dann fokussiere Dich lieber darauf, ein eines der pflanzlichen Produkte (aus meinem Vergleich von oben) für Dich auszuwählen.
Medikamente bei starker Angst und Depressionen
Falls in Deinem Beratungsgespräch mit einem Arzt herauskommen sollte, dass Du verschreibungspflichtige Medikamente benötigst, dann stehen dem Psychiater folgende Klassen an Beruhigungsmitteln zur Verfügung:
- Benzodiazepine: Benzos wie Tavor oder Valium wirken sehr schnell, sind aber nur für den äußersten Notfall gedacht, da sie sehr schnell - körperlich wie seelisch - abhängig machen. Der Entzug von einem Benzodiazepin kann sich als äußert schwierig gestalten, weswegen man die Entstehung einer Abhängigkeit unbedingt vermeiden sollte.
- Neuroleptika: solche Medikamente wirken beruhigend und antipsychotisch. Sie kommen der angstlösenden Wirkung von Benzodiazepinen schon sehr nahe, machen tendenziell aber mehr müde oder zeigen sonstige Nebenwirkungen.
- Antihistaminika: das sind eigentlich Medikamente gegen allergische Reaktionen. Als Nebenwirkung machen sie müde und kommen deswegen manchmal auch zur Beruhigung als Schlafmittel zum Einsatz.
- Barbiturate sind starke Beruhigungs- und Narkosemittel. Sie fallen in die Kategorie des Betäubungsmittelgesetzes und machen ebenfalls schnell abhängig. Also gilt hier wie auch bei den Benzos: lieber Finger weg davon!
Fazit
Sowohl unter den Medikamenten als auch unter den pflanzlichen Optionen gibt es nur sehr wenige Beruhigungsmittel ohne Müdigkeit, die also keine Müdigkeit verursachen.
Wer ein gutes Beruhigungsmittel benötigt, das sich auch zum Schlafen gut eignet, kann zu Baldrian, Passionsblume oder noch besser zu CBD-Öl greifen. Ashwagandha, Lavendelöl (Lasea) oder CBD-Öl sind auch sehr gute Beruhigungsmittel für tagsüber. All diese Produkte sind in der Apotheke, in der Drogerie oder im Online-Versand erhältlich.
Rezeptfreie Beruhigungsmittel-Medikamente sind einige Antihistaminika, die allerdings sehr müde machen und eher als Schlafmittel dienen anstatt als Beruhigungsmittel, das auch tagsüber seinen Dienst erfüllt.
Wenn Du mach meiner persönlichen Meinung fragst, dann würde ich CBD-Öl als bestes pflanzliches Beruhigungsmittel bezeichnen. Das hängt aber auch mit meinen individuellen positiven Erfahrungen mit CBD zusammen.
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6979308/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6750292/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6007527/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2959081/
- https://www.thepermanentejournal.org/issues/2019/winter/6960-cannabis.html
- https://www.medicalnewstoday.com/articles/herbs-for-anxiety