Marihuana wird oft zu Unrecht verteufelt. Denn in Maßen eingesetzt hat Cannabis ein enormes therapeutisches Potential. Doch hilft es auch gegen Depressionen?
In mehr als 30 US-Bundesstaaten und dem District of Columbia sowie in den Territorien Guam, U.S. Virgin Islands und Puerto Rico ist die medizinische Verwendung von Marihuana gesetzlich erlaubt (1). Es wurde viel darüber diskutiert, bei welchen Erkrankungen Patienten die Genehmigung für medizinisches Cannabis erhalten sollten. In Deutschland bekommen auch Patienten mit chronischen Schmerzen, Tourette-Syndrom oder ADHS Cannabis auf Rezept.
Depressionen sind neben Schmerzen, Angststörungen, sozialen Ängsten, posttraumatischen Belastungsstörungen, Schlafstörungen eine dieser Erkrankungen, die diskutiert werden. Bislang sind die Erkenntnisse der Forschung noch uneinheitlich.
Tatsächlich treten Depressionen und Marihuana-Konsum bei Patienten oft parallel auf, aber die kausale Beziehung zueinander wurde von der Wissenschaft noch nicht vollständig geklärt.
Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
Bestandteile von Marihuana
Es gibt zwei Hauptkategorien von Wirkstoffen in Marihuana, die unterschiedliche Auswirkungen auf deine Depression haben können, nämlich THC und CBD:
- Tetrahydrocannabinol (THC) ist der psychoaktive Bestandteil von Marihuana, der das Gefühl vermittelt, high zu sein, und der die Droge für den Freizeitkonsum so attraktiv macht.
- Cannabidiol (CBD) ist der nicht-psychoaktive Bestandteil der Pflanze, der zu ihren pharmakologischen Wirkungen beiträgt, ohne an dem Rauschgefühl beteiligt zu sein; dies ist der Bestandteil der Droge, der für die Behandlung von Depressionen untersucht wurde. Cannabidiol ist eines vieler Cannabinoide, die in der Hanfpflanze enthalten sind.
Kann Marihuana bei Depressionen helfen?
Eine Studie vom Februar 2015, die von Forschern des Research Institute on Addictions der University of Buffalo durchgeführt wurde, ergab, dass chemische Verbindungen im Gehirn, die sogenannten Endocannabinoide, die mit dem allgemeinen Wohlbefinden in Verbindung gebracht werden, die gleichen Rezeptoren aktivieren wie viele der Wirkstoffe in Marihuana (2). Die Rede ist hier von den sogenannten Cannabinoid-Rezeptoren.
Bei Tests an Ratten stellten die Forscher fest, dass die Produktion von Endocannabinoiden bei chronischem Stress und chronischer Angst geringer war als unter normalen Bedingungen. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Chemikalien in Cannabis eine nützliche Behandlung sein könnten, um die normale Endocannabinoid-Funktion wiederherzustellen und die Symptome der Depression zu lindern.
Eine Meta-Analyse, die im Journal of Affective Disorders veröffentlicht wurde, ergab, dass das Rauchen von Cannabis den selbst berichteten Grad der Depression kurzfristig deutlich reduzieren kann. Demnach scheint Cannabis der menschlichen Psyche gut zu tun. Die Forscher fanden jedoch auch heraus, dass wiederholter Konsum nicht zu einer langfristigen Verringerung der Symptome führt und bei manchen Menschen die Depression im Laufe der Zeit sogar verstärken kann (3). Daher lassen die Ergebnisse offen, inwieweit die Nutzung von medizinischem Cannabis für eine langfristige Therapie von psychischen Erkrankungen sinnvoll ist.
Lesetipp: Helfen CBD Tropfen bei Depressionen?
Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
Ein persönlicher TippIch habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.
Andreas
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Was sind Risiken und Nebenwirkungen von Cannabis?
Obwohl es einige Beweise dafür gibt, dass Marihuana antidepressiv wirkt, gibt es auch einige wichtige Risiken, die bei der Behandlung von Depressionen mit Marihuana beachtet werden müssen. Wie andere Medikamente gibt es also auch bei der Anwendung von Cannabis Risiken und Nebenwirkungen:
Amotivations-Syndrom
Es gibt ein bekanntes Phänomen, das „Amotivations-Syndrom“, bei dem Menschen, die regelmäßig und stark Cannabis konsumieren, apathisch werden, sich sozial zurückziehen und im Alltag deutlich weniger leisten, als sie es vor ihrem Marihuanakonsum getan haben (4).
Psychiatrische Störungen
Einige Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass bei Menschen, die Marihuana (vor allem regelmäßig oder stark) oder ähnliche Cannabis-Produkte konsumieren, eher Depressionen diagnostiziert werden als bei Menschen, die die Droge nicht konsumieren (5). Die Forschung hat jedoch keinen kausalen Zusammenhang festgestellt: Das heißt, es ist nicht klar, dass Depressionen direkt auf den Marihuanakonsum zurückzuführen sind.
Bei manchen Menschen mit einer Veranlagung für andere psychische Krankheiten wie Schizophrenie und bipolare Störungen kann (der Missbrauch von) Marihuana als Auslöser für die Ausprägung der Krankheit dienen. Es gibt auch einige Untersuchungen, die zeigen, dass starker Marihuanakonsum in der Jugend (insbesondere bei Mädchen im Teenageralter) ein Prädiktor für Depressionen und Angstzustände im späteren Leben sein kann (6).
Bestimmte Menschen haben auch ein Risiko für die Entwicklung von Psychosen durch den Konsum von Cannabis. Menschen mit einer substanzinduzierten Psychose können Wahnvorstellungen, Halluzinationen oder beides haben.
Lesetipps:
Abhängigkeit
Eines der größten Probleme bei der Verwendung von Marihuana als Mittel zur Bewältigung von Depressionen ist, dass es zu einer psychischen Abhängigkeit von dem Wirkstoff THC führen kann. Man schätzt, dass etwa 30 % der Menschen, die Marihuana konsumieren, irgendwann süchtig werden, und der Prozentsatz steigt bei denjenigen, die vor ihrem 18. Lebensjahr mit dem Konsum von Marihuana begonnen haben.
Forscherinnen und Forscher der University at Buffalo haben mit dem Extrakt Cannabidiol experimentiert, um in Studien herauszufinden, ob es stimmungsaufhellend wirkt, ohne das Risiko einer Drogenabhängigkeit einzugehen (8). Demnach ist das pflanzliche Arzneimittel CBD-Öl, welches kein süchtig machendes THC enthält, für viele Betroffene eine große Hilfe im Alltag.
Ich habe selbst sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl-Tropfen gegen Depressionen gemacht, wie du in meinem Bericht nachlesen kannst.
Weniger Geduld für bewährte Behandlungen
Da die Wirkung von Marihuana – auch im Vergleich zu Antidepressiva – schnell eintritt, befürchten Experten auch, dass bewährte langfristige verhaltensbasierte Bewältigungsstrategien und Depressionsbehandlungen, wie eine Psychotherapie, z.B. die kognitive Verhaltenstherapie (KVT), zunächst weniger hilfreich erscheinen und trotz ihres Wertes seltener angewandt werden könnten.
Lesetipp: Erfahrungen zu CBD in Kombination mit Antidepressiva
Mein Fazit: Marihuana bei Depression eine Option
In dem Maße, in dem die die Verwendung von Cannabis zu medizinischen Zwecken (und viele auch für den Freizeitgebrauch) legalisiert wird und die Kriterien für die Zulassung verfeinert werden, untersuchen Forscher und Mediziner wahrscheinlich weiterhin den Zusammenhang zwischen Marihuana-Konsum und der Volkskrankheit Depression.
Es wird jedoch wahrscheinlich noch viel mehr an seriöser wissenschaftlicher Forschung notwendig sein, um die Wirksamkeit von medizinischem Marihuana zu beweisen oder zu widerlegen – und möglicherweise die Beschränkungen für seine Verwendung zu lockern. Wenn du unter Depressionen leidest und medizinisches Marihuana als Behandlungsmöglichkeit in Betracht ziehst, solltest du zunächst mit deinem Arzt die Vor- und Nachteile abwägen.
Ob Cannabis oder möglicherweise auch CBD-Öl für dich das Heilmittel ist, wirst du jedoch erst herausfinden, wenn du es mal probierst.
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Meinen Bericht, wie ich auf CBD gestoßen bin und wie es bei mir wirkte, kannst Du hier nachlesen.
Schnelle Hilfe?
Falls du Selbstmordgedanken hast und akut Hilfe brauchst: Anlaufstellen wie die Telefonseelsorge (0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222) sind rund um die Uhr für dich erreichbar.
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