Auch wenn jede Depression individuell ist, gibt es doch ein paar Besonderheiten, die für Männer typisch sind. Hier erfährst du, welche!
Männliche Depressionen sind eine ernsthafte Erkrankung, aber viele betroffene Männer versuchen, sie zu ignorieren oder verweigern die Behandlung. Erfahre in diesem Artikel die Anzeichen und Symptome – und was zu tun ist.
Fühlst du dich reizbar, isoliert oder zurückgezogen? Ertappst du dich dabei, dass du ständig arbeitest? Trinkst du zu viel? Diese ungesunden Bewältigungsstrategien können Anzeichen dafür sein, dass du eine männliche Depression hast. Ja, auch wenn Depressionen bei Frauen doppelt so häufig diagnostiziert werden, handelt es sich hierbei noch lange nicht um eine Frauenkrankheit.
Depressionen können sich auf Männer und Frauen unterschiedlich auswirken. Wenn eine Depression bei Männern auftritt, kann sie durch ungesundes Bewältigungsverhalten verdeckt werden. Aus verschiedenen Gründen werden Depressionen bei Männern oft nicht diagnostiziert und können verheerende Folgen haben, wenn sie unbehandelt bleiben. Aber mit einer Behandlung werden Depressionen auch bei Männern in der Regel besser.
Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
Anzeichen und Symptome einer Männer-Depression
Die Anzeichen einer Depression unterscheiden sich zwischen Männern und Frauen in einigen Punkten.
Insbesondere neigen Männer zu anderen Bewältigungsstrategien als Frauen. Das betrifft sowohl „gesunde“ als auch „ungesunde“ Strategien.
Warum das so ist, dass Männer und Frauen Depressionen unterschiedlich erleben, ist allerdings noch nicht ganz geklärt. Vermutlich spielen aber eine Vielzahl von Faktoren eine Rolle, zum Beispiel die Hirnchemie, aber auch Hormone und die unterschiedlichen Lebenserfahrungen und Rollen von Frauen und Männer in der Gesellschaft.
Gemeinsame Symptome
Wie Frauen mit Depressionen können auch Männer mit Depressionen:
- sich traurig, hoffnungslos oder leer fühlen (Niedergeschlagenheit)
- sich extrem müde fühlen
- Schlafprobleme haben oder zu viel schlafen
- keine Freude an Aktivitäten haben, die ihnen normalerweise Spaß machen
Männerspezifische Symptome
Andere Verhaltensweisen bei Männern, die Anzeichen für eine Depression sein können, aber nicht als solche erkannt werden, sind laut Prof. Dr. Sommer:
- Eskapistisches Verhalten, wie z. B. viel Zeit bei der Arbeit oder beim Sport zu verbringen
- Körperliche Symptome, wie Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme und Schmerzen
- Probleme mit Alkohol- oder Drogenkonsum
- Kontrollierendes, gewalttätiges oder missbräuchliches Verhalten
- Reizbarkeit oder unangemessene Wut
- Riskantes Verhalten, wie z. B. rücksichtsloses Fahren
Da diese Verhaltensweisen auch Anzeichen für andere psychische Probleme sein können, sich mit ihnen überschneiden oder mit medizinischen Erkrankungen zusammenhängen können, ist professionelle Hilfe der Schlüssel zu einer genauen Diagnose und einer angemessenen Behandlung der psychischen Krankheit.
Lesetipp: Depressive Männer und Liebe
Depressionen bei Männern werden oft nicht diagnostiziert
Die Depression beim Mann wird oft aus verschiedenen Gründen nicht diagnostiziert, z. B:
- Die Depression wird nicht erkannt. Du denkst vielleicht, dass Traurigkeit oder Emotionen immer das Hauptsymptom einer Depression sind. Aber für viele Männer ist das nicht das Hauptsymptom. Zum Beispiel können Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, Müdigkeit, Reizbarkeit oder dauerhafte Schmerzen manchmal auf eine Depression hinweisen. Das gilt auch für das Gefühl, isoliert zu sein und sich abzulenken, um sich nicht mit Gefühlen oder Beziehungen auseinandersetzen zu müssen.
- Du spielst die Anzeichen und Symptome herunter. Vielleicht erkennst du nicht, wie sehr dich deine Symptome beeinträchtigen, oder du willst dir selbst oder anderen nicht eingestehen, dass du depressiv bist. Aber das Ignorieren, Unterdrücken oder Maskieren von Depressionen durch ungesundes Verhalten oder noch mehr Stress durch noch mehr Arbeit verschlimmert die negativen Gefühle auf lange Sicht nur noch mehr.
- Abneigung, über depressive Symptome zu sprechen. Vielleicht traust du dich nicht, im Leben bzw. Alltag mit deiner Familie oder deinen Freunden über deine Gefühle bzw. deine Verstimmung zu sprechen, geschweige denn mit einem Arzt oder einer psychiatrischen Fachkraft. Wie viele Männer hast du vielleicht gelernt, Selbstbeherrschung zu üben. Du denkst vielleicht, dass es nicht männlich ist, Gefühle und Emotionen im Zusammenhang mit Depressionen auszudrücken, und versuchst, sie zu unterdrücken.
- Du wehrst dich gegen eine psychiatrische Behandlung. Selbst wenn du vermutest, dass du eine Depression hast, vermeidest du vielleicht die Diagnose oder verweigerst Behandlungen wie beispielsweise Psychotherapien. Du vermeidest es vielleicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen, weil du dir Sorgen machst, dass das Stigma der Depression deiner Karriere schaden könnte oder dazu führt, dass Familie und Freunde den Respekt vor dir verlieren.
Lesetipp: Postpartale Depressionen beim Mann
Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
Ein persönlicher TippIch habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.
Andreas
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Männliche Depression und Selbstmord
Zur Suizidrate: Obwohl Frauen häufiger einen Selbstmordversuch unternehmen als Männer, ist es bei Männern wahrscheinlicher, dass sie einen Selbstmord vollenden. Das liegt daran, dass Männer:
- Methoden verwenden, die mit größerer Wahrscheinlichkeit zum Tod führen, z. B. Schusswaffen
- bei Selbstmordgedanken impulsiver handeln können
- weniger Warnzeichen zeigen, wie z.B. über Selbstmord zu sprechen
Wenn du Selbstmordgedanken hast
Wenn du denkst, dass du dich selbst verletzen oder einen Selbstmordversuch unternehmen könntest, hol dir sofort Hilfe:
Rufe sofort den Notruf 112, wähle deine örtliche Notrufnummer an oder kontaktiere eine Suizid-Hotline.
Wenn du dich selbstmordgefährdet fühlst, aber nicht sofort daran denkst, dir etwas anzutun, solltest du dir Hilfe suchen:
- Wende dich an einen engen Freund oder einen geliebten Menschen – auch wenn es dir vielleicht schwer fällt, über deine Gefühle zu sprechen.
- Wende dich an einen Geistlichen, einen spirituellen Führer oder jemanden aus deiner Glaubensgemeinschaft.
- Erwäge, dich einer Männergruppe anzuschließen, die sich mit Depressionen befasst.
- Rufe die Hotline eines Suizid-Krisenzentrums an.
- Vereinbare einen Termin bei deinem Arzt, einem anderen Hausarzt oder einer psychologischen Fachkraft.
Hol dir Hilfe, wenn du sie brauchst
Es kann für Männer schwer sein, um Hilfe zu bitten. Aber es hilft alles nichts – ohne Behandlung ist es unwahrscheinlich, dass die Depression verschwindet, und sie kann sich sogar verschlimmern. Eine unbehandelte Depression kann dich und die Menschen in deinem Umfeld unglücklich machen. Sie kann in allen Bereichen deines Lebens zu Problemen führen, einschließlich deiner Gesundheit, deiner Karriere, deiner Beziehungen und deiner persönlichen Sicherheit.
Depressionen, selbst wenn sie schwerwiegend sind, bessern sich in der Regel mit Medikamenten oder psychologischer Beratung (Psychotherapie) oder einer Kombination aus beidem. Wenn du oder eine dir nahestehende Person glaubt, dass du depressiv sein könntest, sprich mit deinem Arzt (einem Psychiater) oder einer psychosozialen Fachkraft. Es ist ein Zeichen von Stärke, um Rat zu fragen oder Hilfe zu suchen, wenn du sie brauchst.
Männliche Depression und Bewältigungsstrategien
Eine Behandlung, einschließlich einer Psychotherapie mit einem Psychotherapeuten, kann dir helfen, gesunde Bewältigungsstrategien zu erlernen. Dazu können gehören:
- Ziele setzen. Setze dir realistische Ziele und setze Prioritäten für deine Aufgaben.
- Unterstützung. Suche dir emotionale Unterstützung durch einen Partner, deine Familie oder Freunde. Lerne Strategien, um soziale Kontakte zu knüpfen, damit du an gesellschaftlichen Aktivitäten teilnehmen kannst.
- Bewältigung. Lerne Wege zur Stressbewältigung, wie z.B. Meditation und Achtsamkeit, und entwickle Problemlösungsfähigkeiten.
- Entscheidungen. Schiebe wichtige Entscheidungen, wie z.B. einen Jobwechsel, auf, bis sich deine Depressionssymptome bessern.
- Aktivitäten. Gehe Aktivitäten nach, die dir normalerweise Spaß machen, z. B. Ballspielen, Angeln oder ein Hobby.
- Gesundheit. Versuche, dich an einen regelmäßigen Zeitplan zu halten und einen gesunden Lebensstil zu wählen, einschließlich gesunder Ernährung und regelmäßiger körperlicher Bewegung, um deine psychische Gesundheit zu fördern.
Es gibt viele wirksame Behandlungsmöglichkeiten für Depressionen. Versuche also nicht, die männliche Depression allein zu bewältigen – die Folgen könnten verheerend sein.
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Das Projekt hat nichts direkt mit mir zu tun. Aber ich helfe hier gerne bei der „Vermittlung“.
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Meinen Bericht, wie ich auf CBD gestoßen bin und wie es bei mir wirkte, kannst Du hier nachlesen.
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Falls du Selbstmordgedanken hast und akut Hilfe brauchst: Anlaufstellen wie die Telefonseelsorge (0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222) sind rund um die Uhr für dich erreichbar.
Weitere Hilfsangebote findest du hier.
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