F41.1 ist im ICD-10 der Diagnosecode für eine Generalisierte Angststörung (GAS). Lies hier, was das bedeutet und was die besten Therapien sind.

Der ICD 10-Code ist eine internationale Klassifikation von Erkrankungen. Der ICD Code für die Diagnose von allen Angsterkrankungen beginnt jeweils mit F41. Und F41.1 ist eben der ICD 10-Code für eine Generalisierte Angststörung, um die es in diesem Artikel hier geht. Hier findest du weitere Informationen zum ICD-10-Code.

Menschen, die an einer Generalisierten Angststörung (GAS) leiden, machen sich unkontrolliert Sorgen über alltägliche Vorkommnisse und Situationen. Solche Störungen sind gerade nicht auf bestimmte Umgebungsbedingungen beschränkt, wie das beispielsweise bei vielen Phobien der Fall ist. Manchmal wird die generalisierte Angststörung auch als chronische Angstneurose bezeichnet.

Die GAS unterscheidet sich von normalen Angstgefühlen. Es ist normal, dass man sich hin und wieder über Dinge in seinem Leben Sorgen macht, zum Beispiel über seine Finanzen.

Eine Person, die an GAS leidet, kann sich monatelang mehrmals am Tag unkontrolliert Sorgen um ihre Finanzen machen. Das kann auch dann der Fall sein, wenn es eigentlich gar keinen Grund zur Sorge gibt. Die Person ist sich dessen meistens auch bewusst, dass es für sie eben keinen Grund zur Sorge gibt.

GAS ist eine relativ häufige Störung, von der etwa 3 Prozent der Bevölkerung betroffen ist.

Manchmal machen sich Betroffene einfach nur Sorgen, aber sie sind nicht in der Lage zu sagen, worüber sie sich Sorgen machen. Sie berichten von dem Gefühl, dass etwas Schlimmes passieren könnte oder dass sie sich einfach nicht beruhigen können.

Diese übermäßige, unrealistische Sorge kann sehr beängstigend sein und Beziehungen und tägliche Aktivitäten (z.B. mit Angehörige(n)) beeinträchtigen.

F41.1 Generalisierte Angststörung: Symptome

Zu den körperlichen und psychischen Symptomen der GAS nach F41.1 gehören:

  • Situationen werden als bedrohlicher wahrgenommen, als sie sind
  • Schwierigkeiten, die Sorgen loszulassen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Schlafschwierigkeiten
  • Schwierigkeiten mit unsicheren Situationen
  • Reizbarkeit, Nervosität, übermäßiges Nachdenken und Schwierigkeiten, sich zu entspannen
  • Angstattacken
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Muskelverspannungen (durch chronische Muskelspannung)
  • Wiederholte Bauchschmerzen bzw. Oberbauchbeschwerden, Durchfall oder andere gastrointestinale Probleme
  • Schweißnasse Handflächen durch starkes Schwitzen
  • Zittern, zittriges oder schwaches Gefühl (Neurasthenie), Benommenheit
  • Schnelles Herzklopfen
  • Schwindelgefühle
  • Trockener Mund
  • Leichte Erschreckbarkeit
  • neurologische Symptome, wie Taubheit oder Kribbeln in verschiedenen Körperteilen

Angststörungen im Kindes- und Jugendalter

Angstzustände in der Kindheit und im Teenageralter können bei etwa 1 von 4 Kindern irgendwann in ihren Teenagerjahren auftreten. Zu den Symptomen bei jungen Menschen und Teenagern können auch folgende Beschwerden gehören:

  • Angst davor, sich in die Gruppe der Gleichaltrigen einzufügen
  • Probleme mit Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl
  • Übermäßige Sorgen um soziale Situationen und Schularbeiten oder deren Vermeidung
  • Sorgen um die Anerkennung durch Lehrer und andere Autoritätspersonen
  • Probleme mit körperlichen Symptomen wie Bauchschmerzen

Unterscheidung zwischen GAS und anderen psychischen Problemen

Eine verstärkte Angstreaktion ist ein häufiges Symptom vieler psychischer Erkrankungen wie Depressionen und verschiedener Phobien. Die Generalisierte Angststörung unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von diesen Erkrankungen.

Menschen mit Depressionen können sich gelegentlich ängstlich fühlen, und Menschen mit Phobien machen sich Sorgen über eine bestimmte Sache. Menschen mit generalisierter Angst machen sich über einen langen Zeitraum (6 Monate oder länger) Sorgen über eine Reihe unterschiedlichster Themen oder sie sind nicht manchmal noch nicht mal in der Lage, die Quelle ihrer Sorgen zu identifizieren.

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren für GAS?

Zu den Ursachen und Risikofaktoren für eine Diagnose F41.1 können sowohl umweltbedingte als auch genetische Faktoren gehören, z. B:

  • eine familiäre Vorgeschichte von Angst
  • Stresssituationen, denen du in letzter Zeit oder über einen längeren Zeitraum ausgesetzt warst, einschließlich persönlicher oder familiärer Krankheiten
  • übermäßiger Koffein- oder Tabakkonsum, der bestehende Ängste verschlimmern kann
  • Missbrauch oder Mobbing in der Kindheit
  • bestimmte Gesundheitszustände wie Schilddrüsenprobleme oder Herzrhythmusstörungen

Einige Studien aus dem Jahr 2015 deuten darauf hin, dass bei Menschen, die unter generalisierter Angst leiden, bestimmte Hirnregionen aktiviert werden, die mit geistiger Aktivität und introspektivem Denken zu tun haben, wenn sie in Situationen geraten, die Sorgen verursachen könnten.

Studien zeigen, dass die Prävalenz von GAS bei Frauen bei etwa 7,7 Prozent und bei Männern bei 4,6 Prozent im Laufe ihres Lebens liegt.

Wie wird eine generalisierte Angststörung diagnostiziert?

Die Diagnose einer GAS geschieht durch eine Untersuchung der psychischen Gesundheit, die dein Arzt durchführen kann. Er stellt dir Fragen zu deinen Symptomen und dazu, wie lange du schon unter ihnen leidest. Er kann dich auch an einen Spezialisten für psychische Gesundheit überweisen, z. B. an einen Psychologen oder Psychiater.

Differentialdiagnose

Dein Arzt oder deine Ärztin kann auch medizinische Tests durchführen, um festzustellen, ob deine Symptome durch eine Krankheit oder ein Drogenproblem verursacht werden. Angstzustände werden mit folgenden Symptomen in Verbindung gebracht:

  • Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD)
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Herzkrankheiten
  • Epilepsie
  • bipolare Störung
  • Phäochromozytom
  • die Einnahme von Koffein, abschwellenden Mitteln oder Albuterol

Wenn dein Hausarzt den Verdacht hat, dass eine Krankheit oder ein Drogenmissbrauchsproblem die Ursache für Angstzustände ist, kann er sich auf die Suche nach anderen Diagnosen machen und weitere Tests durchführen. Dazu können gehören:

  • Bluttests, um den Hormonspiegel zu überprüfen, der auf eine Schilddrüsenerkrankung hinweisen kann
  • Urintests, um auf Drogenmissbrauch zu prüfen
  • Magen-Reflux-Tests, wie z.B. eine Röntgenuntersuchung deines Verdauungssystems oder eine Endoskopie deiner Speiseröhre, um festzustellen, ob du an GERD leidest
  • Röntgenaufnahmen und Stresstests, um Herzkrankheiten festzustellen

Wie wird eine generalisierte Angststörung behandelt?

Kognitive Verhaltenstherapie

Bei der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) triffst du dich regelmäßig mit einem Psychotherapeuten.

Das Ziel der kognitiven Verhaltenstherapie bei allgemeinen Ängsten ist es, deine Denk- und Verhaltensweisen zu ändern. Dieser Ansatz wurde mit einer Verringerung der Angstsymptome innerhalb von 12 Monaten nach der Behandlung in Verbindung gebracht.

Sie kann bei einer Generalisierten Angststörung sogar noch wirksamer sein als bei anderen Erkrankungen wie posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) oder sozialer Angststörung.

In den Therapiesitzungen lernst du, wie du deine ängstlichen Gedanken erkennst und bewältigst. Dein Therapeut wird dir auch beibringen, wie du dich selbst beruhigen kannst, wenn dir beunruhigende Gedanken kommen.

Oft verschreiben Ärzte neben der Therapie auch Medikamente zur Behandlung einer generalisierten Angststörung.

Medikamente gegen Angst

Wenn dein Arzt dir Medikamente empfiehlt, wird er seinen Patienten höchstwahrscheinlich einen kurzfristigen (gegen den aktuellen Angstzustand) und einen langfristigen Medikamentenplan (gegen die Tendenz zu allgemeinen Befürchtungen) aufstellen.

Benzodiazepine für den kurzfristigen Notfall

Kurzfristige Medikamente lindern einige der körperlichen Symptome der Angst, wie Muskelverspannungen und Magenkrämpfe. Sie werden als angstlösende Medikamente (Anxiolytika) bezeichnet. Einige gängige Anti-Angst-Medikamente sind die folgenden Benzodiazepine:

  • Alprazolam (Xanax)
  • Clonazepam (Klonopin)
  • Lorazepam (Ativan)

Achtung: Benzodiazepine gegen Angstzustände sollten nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, da sie ein hohes Risiko für Abhängigkeit und Missbrauch bergen.

Antidepressiva zur Langzeittherapie

Medikamente, die als Antidepressiva bezeichnet werden, werden bei Betroffenen nicht nur gegen Depressionen, sondern auch gegen Angststörungen, Panikstörung und Zwangssymptome erfolgreich eingesetzt. Sie können für eine langfristige Behandlung gut geeignet sein. Einige gängige Antidepressiva sind die folgenden:

  • Buspiron (Buspar)
  • Citalopram (Celexa)
  • Escitalopram (Lexapro)
  • Fluoxetin (Prozac, Prozac Weekly, Sarafem)
  • Fluvoxamin (Luvox, Luvox CR)
  • Paroxetin (Paxil, Paxil CR, Pexeva)
  • Sertralin (Zoloft)
  • Venlafaxin (Effexor XR)
  • Desvenlafaxin (Pristiq)
  • Duloxetin (Cymbalta)

Es kann ein paar Wochen dauern, bis diese Medikamente wirken. Sie können auch Nebenwirkungen haben, wie Mundtrockenheit, Übelkeit und Durchfall. Diese Symptome können manche Menschen so sehr stören, dass sie die Einnahme dieser Medikamente abbrechen.

Es gibt auch ein sehr geringes Risiko für erhöhte Selbstmordgedanken bei jungen Erwachsenen zu Beginn der Behandlung mit Antidepressiva. Bleib deswegen in engem Kontakt mit deinem Arzt, wenn du Antidepressiva einnimmst. Achte darauf, dass du alle Stimmungsschwankungen oder Gedanken, die dich beunruhigen, meldest.

Möglicherweise verschreibt dir dein Arzt sowohl ein Medikament gegen akute Angstzustände als auch ein Antidepressivum. In diesem Fall nimmst du das Medikament gegen Angstzustände wahrscheinlich nur für ein paar Wochen ein, bis dein Antidepressivum zu wirken beginnt, oder nur bei Bedarf.

Lebensstiländerungen zur Linderung der Symptome von GAS

Viele Menschen können ihre Symptome lindern, indem sie ihren Lebensstil oder ihre Verhaltensweisen ändern. Dazu können gehören

  • regelmäßige Bewegung, wenn möglich
  • eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung
  • ausreichend Schlaf zu bekommen
  • Yoga und Meditation
  • Verzicht auf Stimulanzien wie Kaffee und einige rezeptfreie Medikamente wie Diätpillen und Koffeintabletten
  • mit einem vertrauenswürdigen Freund, Ehepartner oder Familienmitglied über Ängste und Sorgen sprechen

Alkohol und Angstzustände

Wenn du Alkohol trinkst, kannst du dich fast sofort weniger ängstlich fühlen. Deshalb greifen Menschen, die unter Angstzuständen leiden, oft zum Alkohol, um sich besser zu fühlen.

Es ist jedoch wichtig, daran zu denken, dass Alkohol einen negativen Effekt auf deine Stimmung haben kann. Schon wenige Stunden nach dem Trinken oder am Tag danach kann es sein, dass du reizbarer oder depressiver wirst.

Alkohol kann auch die die Wirkung von Medikamenten beeinträchtigen, die zur Behandlung von Angstzuständen eingesetzt werden. Manche Kombinationen aus Medikamenten (z.B. Benzodiazepinen) und Alkohol können sogar tödlich sein.

Wenn du merkst, dass dein Alkoholkonsum deine täglichen Aktivitäten beeinträchtigt, sprich mit deinem Arzt. Du kannst auch bei den Anonymen Alkoholikern (AA) kostenlose Unterstützung finden, um mit dem Trinken aufzuhören.

Ausblick für Menschen mit generalisierter Angststörung

Die meisten Menschen können ihre Generalisierte Angststörung mit einer Kombination aus Therapie, Medikamenten und Änderungen des Lebensstils in den Griff bekommen.

Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, wenn du dir Sorgen machst. Er kann dich an einen Spezialisten für psychische Gesundheit, einen Psychiater oder einen Psychotherapeuten verweisen.

Quellen

  1.  https://www.healthline.com/health/anxiety/generalized-anxiety-disorder

Schnelle Hilfe?


Falls du Selbstmordgedanken hast und akut Hilfe brauchst: Anlaufstellen wie die Telefonseelsorge (0800 - 111 0 111 oder 0800 - 111 0 222) sind rund um die Uhr für dich erreichbar. Weitere Hilfsangebote findest du hier:

https://www.suizidprophylaxe.de/hilfsangebote/hilfsangebote/


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