Viele Menschen leiden unter Flugangst. Auch wenn sie nicht die ideale Lösung sind, können einige Tabletten helfen.
Die Angst vor dem Fliegen ist relativ weit verbreitet. Schon der Gedanke an das Fliegen lässt bei Betroffenen die Nervosität steigen und treibt Ihnen den Angstschweiß auf die Stirn. Denn spätestens beim Abheben spürt jeder Mensch dieses gewisse Gefühl, keine Kontrolle mehr zu haben. Deswegen überlegen viele, ein entsprechendes Mittel gegen die Angst vor und während des Flugs einzunehmen.
Tatsächlich kommen einige Medikamente aufgrund ihrer beruhigenden angstlösenden Wirkung in Frage. Der Hausarzt oder Psychiater kann diese Medikamente verschreiben. Es handelt sich bei solchen Flugangst-Tabletten um Psychopharmaka, die als Beruhigungsmittel auch gegen sonstige Angstzustände wirken.
Falls du bereits ein aktuelles Rezept für ein Beruhigungsmittel oder ein Medikament gegen Angstzustände hast, solltest du vor deinem Flug mit deinem Arzt sprechen und abklären, ob diese als Flugmittel taugen. Denn einige Medikamente können negative Auswirkungen wie zum Beispiel Übelkeit verursachen, auf die du während eines Fluges besser verzichten möchtest.
Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
Zolpidem und Xanax (Alprazolam)
Zwei gängige verschreibungspflichtige Medikamente, die man vor einem Flug einnehmen kann, sind Zolpidem oder Alprazolam, auch bekannt als Ambien und Xanax. Ambien ist ein Beruhigungsmittel, das eigentlich zur Behandlung von Schlaflosigkeit bei Erwachsenen eingesetzt wird, während Xanax zur Behandlung von Angstzuständen und Panikstörungen verwendet wird.
Wenn du nicht direkt von deinem Hausarzt oder deiner Hausärztin dazu aufgefordert wirst, solltest du allerdings keines dieser Medikamente vor dem Flug einnehmen. In jedem Fall empfiehlt es sich, Strategien zu lernen, ohne Medikamente deine Flugangst zu überwinden.
Keine ausdrückliche Empfehlung
In einem Artikel auf Healthline.com sagt Dr. Tania Elliot:
„Ambien erhöht nachweislich das Risiko des Schlafwandelns, deshalb würde ich es im Flugzeug vermeiden. Xanax würde helfen, die Angst zu unterdrücken, aber auch hier kommt es darauf an, ob die Angst vom Fliegen selbst kommt oder mit einem anderen Bereich zusammenhängt. Ich empfehle weder Xanax noch Ambien für das Fliegen.“
Freiverkäufliche Präparate
Manche Menschen leiden unter Flugangst, weil sie zu wenig Schlaf bekommen oder ihre Ernährung während der Reise umstellen müssen. Um diese Probleme zu beheben, kann man Melatonin als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, um den natürlichen Schlafzyklus zu unterstützen, oder Antazida, um den Magen von all dem fettigen Essen zu beruhigen. Andere Methoden zur Verbesserung deiner Schlafqualität sind eine Schlafmaske, eine Reisedecke und geräuschunterdrückende Kopfhörer oder Ohrstöpsel.
Wer mit Homöopathie gute Erfahrungen gemacht hat, kann sicherlich auch ein paar beruhigende Globuli einnehmen.
Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
Ein persönlicher TippIch habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.
Andreas
Online-Tests
Warum man heute keine Tabletten gegen Angst vor dem Flug mehr verschreibt
Die Verschreibung von Medikamenten bzw. bestimmten Wirkstoffen wie Diazepam wird aus folgenden Gründen heutzutage nicht mehr empfohlen:
- Obwohl Notfälle im Flugzeug selten sind, verringert die Einnahme von Benzodiazepinen das Bewusstsein und die Reaktionszeit der Patienten, so dass du Gefahr läufst, nicht reagieren zu können, um dein Leben zu retten, wenn du schnell fliehen musst. Du kannst auch andere Menschen in Gefahr bringen, indem du ihnen in die Quere kommst oder sie dazu bringst, dir zu helfen.
- Die Einnahme dieser Medikamente kann dich in einen unnatürlich tiefen Schlaf versetzen. Das bedeutet, dass du dich nicht so viel bewegst wie im natürlichen Schlaf und dass du ein größeres Risiko hast, auf Flugreisen ein Blutgerinnsel (tiefe Venenthrombose) in deinem Bein oder deiner Lunge zu bekommen. Blutgerinnsel sind sehr gefährlich und können tödlich sein. Dieses Risiko ist größer, wenn dein Flug länger als 4 Stunden dauert.
- Beruhigungsmittel wie Diazepam (Valium) oder andere Benzos wirken sich kurzfristig negativ auf das Gedächtnis, die Koordination, die Konzentration und die Reaktionszeit aus und machen bei längerem Konsum süchtig, wobei der Entzug zu Anfällen, Halluzinationen, Agitiertheit und Verwirrung führt. Seitdem sie auf den Markt gekommen sind, sind sie zu weit verbreiteten Missbrauchsdrogen geworden. Diazepam ist in Deutschland eine kontrollierte Substanz. Die Verschreibungsrichtlinien, an die sich Ärzte halten müssen, besagen, dass die Verwendung zur Behandlung von kurzfristigen „leichten“ Angstzuständen unangemessen ist. Diazepam darf nur kurzfristig bei einer „Krise der generalisierten Angst“ eingesetzt werden. Aber wenn du eine solche Krise hast, bist du wahrscheinlich nicht flugtauglich. Isolierte Flugangst ist keine generalisierte Angststörung.
- Manche Menschen werden nach der Einnahme von Diazepam und ähnlichen Medikamenten unruhig und aggressiv und verhalten sich auf eine Weise, die sie normalerweise nicht tun würden, was im Flugzeug ein Risiko darstellen kann. Dies beeinträchtigt die Sicherheit aller und kann dich in Schwierigkeiten mit dem Gesetz bringen. Ein ähnlicher Effekt ist bei Alkohol zu beobachten, was dazu geführt hat, dass Menschen von Flügen entfernt wurden.
- Es gibt Hinweise darauf, dass die Einnahme dieser Wirkstoffe die normale Anpassungsreaktion aufhält, die die Angst im Laufe der Zeit allmählich abbauen würde, und dass sie langfristig die Angst verstärken kann, vor allem bei wiederholter Einnahme.
- Diazepam und ähnliche kontrollierte Drogen sind in einer Reihe von Ländern illegal. Sie können beschlagnahmt werden oder du könntest in Schwierigkeiten mit der Polizei geraten.
- Diazepam bleibt für einige Zeit in deinem Körper. Wenn du in deinem Beruf oder bei einer Sportart stichprobenartige Drogentests durchführen musst, kann es sein, dass du bei diesen Tests durchfällst, nachdem du Diazepam genommen hast.
- Es ist wichtig, dass du deinen Reiseversicherer über deine Krankheiten und Medikamente, die du einnimmst, informierst. Andernfalls besteht das Risiko, dass dein Versicherer nicht zahlt, wenn du versuchst, einen Anspruch geltend zu machen.
- Wir werden daher kein Diazepam oder ähnliche Medikamente gegen Flugangst mehr anbieten. Probiere stattdessen bitte einen der von der Luftfahrtindustrie empfohlenen Kurse gegen Flugangst aus, arbeite an den Ursachen und lerne Strategien, die wirklich gegen Flugangst helfen.
Weitere Tipps, wie du deine Flugangst überwinden kannst, findest du in diesem Artikel.
Die Grundursache finden und Lernen, sich im Flugzeug zu beruhigen
Wie bereits erwähnt, ist es wichtig, die Ursache für deine Flugangst herauszufinden. Solange die Ursache nicht geklärt ist, können die meisten Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel bestenfalls eine vorübergehende Lösung sein.
Vereinbare einen Termin mit deinem Arzt, um diese Möglichkeiten zu besprechen. In der Zwischenzeit kannst du dich über andere Lösungen für deine Flugangst-Beschwerden informieren, z. B. Expositionstherapie, Hypnose und sogar virtuelle Realität.
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Doku von Arte zum Thema Medikamentensucht
Die Dokumentarfilmerin Liz Wieskerstrauch dreht eine Reportage über Menschen mit Medikamentensucht. Sie sucht noch nach Betroffenen, die sie zwei Tage in ihrem Leben begleiten kann.
Falls du also von deinen Benzodiazepinen (oder auch anderen Psychopharmaka) nicht mehr loskommst, obwohl dein eigentliches Problem gar nicht mehr da zu sein scheint, und du Interesse hast, dass sie dich zwei Tage begleitet, dann kannst du dich bei ihr unter liz@wieskerstrauch.com melden.
Das Projekt hat nichts direkt mit mir zu tun. Aber ich helfe hier gerne bei der „Vermittlung“.
CBD: eine Alternative
Während meiner persönlichen Leidenszeit, als ich noch selbst unter Depressionen und Angststörungen gelitten hatte, probierte ich viele pflanzliche Mittel aus, um von meinen Antidepressiva loszukommen. Ob Lasea (Lavendelöl), Johanniskraut, Baldrian oder homöopathische Mittel wie Neurexan – ich hatte schon alles probiert, bis ich schließlich auf CBD-Öl gestoßen bin, was bei mir letztlich den Durchbruch gebracht hatte.
Meinen Bericht, wie ich auf CBD gestoßen bin und wie es bei mir wirkte, kannst Du hier nachlesen.
Schnelle Hilfe?
Falls du Selbstmordgedanken hast und akut Hilfe brauchst: Anlaufstellen wie die Telefonseelsorge (0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222) sind rund um die Uhr für dich erreichbar.
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