Pipamperon oder Tavor? Dieser Artikel informiert über Indikation, Wirkung und Anwendung beider Medikamente. Jetzt lesen!
Dieser Artikel stellt die Medikamente Pipamperon und Tavor vor und informiert den Patient über Indikationen, Wirkungen und Anwendungen.
Was ist Pipamperon?
Bei Pipamperonm handelt es sich um einen Wirkstoff aus der Gruppe der Neuroleptika (Butyrophenone). Er wirkt bei chronischen Psychosen schlaffördernd, beruhigend und antipsychotisch.
Pipamperon: Pipamperon richtig einnehmen
Das Neuroleptikum Pipamperon wird traditionell in der Behandlung von chronischen Psychosen eingesetzt. Es ist als Tablette und als Saft erhältlich und hat eine antidopaminerge, antipsychotische, sedative und erregungsdämpfende Wirkung. Bei älteren Personen kann es auch gegen Schlafstörungen und Zustände erhöhter psychomotorischer Erregung angewendet werden. Daher könnte man es auch "Beruhigungsmittel zur Nacht" nennen.
Ist Pipamperon angstlösend?
Man sollte die Einnahme von Pipamperon mit einer niedrigen Dosis beginnen und entsprechend der Symptome und Beschwerden langsam oder schneller steigern. Seine angstlösende und beruhigende Wirkung setzt schnell ein. Bis sich die psychotischen Denkinhalte reduzieren, kann jedoch einige Zeit vergehen (2).
Wirkungsweise
Es wirkt, in dem es die Dopaminrezeptoren im Zentralnervensystem blockiert. Das führt dazu, dass die natürliche Wirkung von Dopamin abnimmt. Pipamperon jat außerdem eine Affinität zu serotonergen Rezeptoren. Da es auch diese Rezeptoren blockiert, stellt Pipamperon das Gleichgewicht der Neurotransmitter wieder her, was beruhigend und schlaffördernd wirkt.
Nachem Pipamperon eingenommen wurde, wird es schnell aus dem Darm resorbiert. Nach ungefähr zwei Stunden ist der maximale Wirkstoffspiegel erreicht.
Anwendung
Pipamperon sollte stufenweise und individuell dosiert werden. Es kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Je nach Alter und Indikation wird eine Dosierung zwischen 20 und 120 Milligramm empfohlen. Die Tablette kann bei Bedarf an der Bruchkerbe geteilt werden.
Was ist Lorazepam (Tavor) ?
Lorazepam gehört zu einer Gruppe von Medikamenten, die Benzodiazepine genannt werden.
Es wird zur Behandlung von Angstzuständen und Schlafstörungen eingesetzt, die mit Angstzuständen zusammenhängen.
Es kann auch eingenommen werden, um sich vor einer Operation oder einer anderen medizinischen oder zahnärztlichen Behandlung zu entspannen. Das ist ein sogenanntes Prämedikament.
Man geht davon aus, dass es die Konzentration einer beruhigenden Chemikalie im Gehirn, der Gamma-Aminobuttersäure (GABA), erhöht.
Lorazepam ist nur auf Rezept erhältlich. Es ist in Tablettenform und als Flüssigkeit zum Schlucken erhältlich.
Es kann im Krankenhaus auch als Injektion verabreicht werden, wenn man einen Anfall hat.
Tavor: Tavor (Lorazepam) als Tablette und Flüssigkeit
Die Wirkung von Lorazepam-Tabletten und -Flüssigkeit setzt nach etwa 20 bis 30 Minuten ein. Die volle sedierende Wirkung hält etwa 6 bis 8 Stunden an.
Die wichtigsten Fakten
- Die häufigste Nebenwirkung ist, dass man sich tagsüber schläfrig fühlt.
- Es wird nicht empfohlen, Lorazepam länger als 4 Wochen einzunehmen.
- Wenn man sich durch Lorazepam schläfrig fühlt, darfst man nicht Auto fahren, Fahrrad fahren oder Werkzeuge oder Maschinen bedienen.
- Man sollte keinen Alkohol trinken, wenn man Lorazepam nimmt. Es kann in einen sehr tiefen Schlaf versetzen. Man könnte Atemprobleme und Schwierigkeiten beim Aufwachen haben.
- Der Wirkstoff ist in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu durchdringen, und verstärkt so die beruhigende Wirkung des Neurotransmitters GABA.
- Kinder und Jugendliche unter 18 sollten es nur in dringenden Fällen zur Beruhigung vor/nach Eingriffen bekommen.
- In der Schwangerschaft und Stillzeit ist es ratsam, vor der Einnahme dieses Medikaments einen Arzt oder Apotheker zu konsultieren (3).
Tavor-Abhängigkeit
Obwohl es therapeutisch nützlich ist, sollte Lorazepam (Tavor) aufgrund seines Potenzials für körperliche Abhängigkeit und Sucht mit Vorsicht angewendet werden. Sogar Personen, die das Medikament nach Anweisung einnehmen, können eine Toleranz entwickeln und möglicherweise eine körperliche Abhängigkeit von ihm entwickeln, um sich normal zu fühlen.
Bei Missbrauch kann die Toleranz und Abhängigkeit schnell fortschreiten und zu einem zwanghaften und eskalierenden Missbrauch des Medikaments führen. In den Vereinigten Staaten sind Benzodiazepine die am dritthäufigsten missbrauchte Droge nach Marihuana und verschreibungspflichtigen Opioiden. Lorazepam ist für viele Menschen ein begehrtes Suchtmittel, da es bei hohen Dosen ein Gefühl der Euphorie hervorrufen kann und seine beruhigenden und sedierenden Eigenschaften für viele angenehm sind.
Wie andere süchtig machende Medikamente, wie Opioide, ist Lorazepam mit einer erhöhten Dopaminausschüttung in bestimmten Gehirnregionen assoziiert, was eine Rolle bei der Entwicklung der Sucht spielt (4).
Pipamperon oder Tavor?
Je nach Symptomen braucht man bei Angstzuständen möglicherweise ein Medikament, das sowohl die körperlichen als auch die psychischen Symptome behandelt.
Ein Arzt kann z. B. ein Antidepressivum verschreiben, einen sogenannten selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), wie Sertralin, Paroxetin oder Escitalopram (5). Darüber hinaus gibt es aber noch andere Antidepressiva wie z. B. Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer und trizyklische Antidepressiva.
Ein weiteres Mittel sind Benzodiazepine. Sie werden primär bei extrem depressiven Patienten eingesetzt, die unter Schlaflosigkeit leiden, stark unruhig sind oder suizidal sind. Diese Medikamente können in der akuten Phase eine wirksame Überbrückung darstellen, bis alternative Behandlungsmaßnahmen wie Antidepressiva oder Psychotherapie wirksam werden.
Jedoch sind Benzodiazepine nicht in der Lage, depressive Symptome auf lange Sicht zu lindern. Daher sind sie normalerweise nicht die bevorzugte Wahl bei der Behandlung von Depressionen. Experten raten bei einer leichten Depression sogar ausdrücklich von ihrer Verwendung ab.
Im Falle einer mittelschweren oder schweren Depression kann ihre Verschreibung jedoch in Ausnahmesituationen in Betracht gezogen werden. Etwa wenn erhebliche Schlafstörungen vorliegen und andere Behandlungsmethoden erfolglos waren. In solchen Fällen können Benzodiazepine als zusätzliche Therapiekomponente zur Standardbehandlung dienen. Es ist jedoch von entscheidender Bedeutung, dass die Einnahme dieser Medikamente nicht länger als vier Wochen dauert (5).
Es gibt auch verschiedene Arten von Gesprächstherapien gegen Ängste, darunter kognitive Verhaltenstherapie (KVT) und Seelsorge/Psychotherapie.
Betroffene sollten mit ihrem Arzt über ihren Zustand sprechen und zusammen mit ihm entscheiden, welches Medikament für sie am besten geeignet ist (6).
- https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Pipamperon_22022#Anwendung
- https://www.test.de/medikamente/wirkstoff/neuroleptikum-pipamperon-w1107/
- https://figi.pfizer.de/sites/default/files/13821.pdf
- https://greenhousetreatment.com/benzodiazepine-addiction/lorazepam/
- https://www.patienten-information.de/patientenblaetter/depression-benzodiazepine
- https://www.nhs.uk/medicines/lorazepam/about-lorazepam/