Selbstverletzungen kommen (nicht nur) im Jugendalter vor. Es gibt dabei viele Arten und unterschiedliche Ursachen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Selbstverletzung liegt vor, wenn sich eine betroffene Person absichtlich selbst verletzt.
  • Menschen, die starken emotionalen Schmerz empfinden, ein Trauma erlebt haben oder an einer psychischen Störung leiden (z.B. eine Borderline Persönlichkeitsstörung), verletzen sich eher selbst.
  • Du kannst erkennen, dass sich jemand selbst verletzt, wenn er ungewöhnliche Verletzungen hat, seinen Körper nicht entblößt oder drastische Stimmungsschwankungen hat.
  • Wenn du oder jemand, den du kennst, selbstverletzungs- oder selbstmordgefährdet ist, rufe sofort den Notruf 110 oder die Suizid-Hotline 0800 1110111.

Über mich


Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 41 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.

Auf meinem Blog berichte ich über meine persönlichen Erfahrungen meiner (mittlerweile überwundenen) Erkrankungen. Du findest hier aber auch gut recherchierte objektive Artikel zu den Themen Angst und Unruhe, Panik und Depression.

Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.

Selbstverletzendes Verhalten

Selbstverletzung ist definiert als die Handlung, mit der sich jemand absichtlich selbst verletzt. Oft erzählen Menschen, die sich selbst verletzen, ihrer Familie oder ihren Freunden nichts davon und verletzen sich an Stellen, die sie gut verbergen können.

Die meisten Menschen, die sich selbst verletzen, unternehmen keinen Selbstmordversuch. Selbstverletzung wird auch als nicht-suizidale Selbstverletzung bezeichnet. Selbstverletzungen können jedoch der Gesundheit und Sicherheit einer Person mehr schaden, als sie beabsichtigt haben, und sie können auch zu einem versehentlichen Selbstmord führen. Einige Menschen, die sich selbst verletzen, tun dies vielleicht nur einmal, während andere sich häufig und über viele Jahre hinweg selbst verletzen.

Mögliche Handlungen zur Selbstverletzung

Zu den Selbstverletzungen gehören Verhaltensweisen wie:

  • Ritzen (häufig Unterarme und Handgelenke), Verbrennungen der Körperoberfläche oder Schlagen
  • Fressattacken oder Hungern
  • Sich in eine riskante Situation begeben
  • Missbrauch von Drogen oder Alkohol
  • Überdosierung von verschreibungspflichtigen Medikamenten

Manche Menschen neigen eher dazu, sich selbst zu verletzen als andere. In der Kinder-und Jugendpsychiatrie weiß man: Bei jugendlichen ist das Risiko zum Ritzen sehr stark erhöht.

Risiken und Auslöser

Das Risiko, sich selbst zu verletzen, kann auch steigen, wenn jemand körperlich, emotional oder sexuell missbraucht wurde oder wird oder mit einer psychischen Krankheit, z.B. einer Borderline-Störung, lebt. Jemand kann sich auch selbst verletzen,

  • wenn ein geliebter Mensch gestorben ist,
  • wenn er Schmerzen hat (z. B. durch Mobbing),
  • wenn er einen Verlust erlitten hat (z. B. eine Fehlgeburt)
  • oder wenn er extrem traurig oder wütend ist.

Welche Anzeichen deuten darauf hin, dass jemand sich selbst verletzen könnte?

Jeder Fall ist anders, aber es gibt einige häufige Anzeichen, die darauf hindeuten, dass eine Person sich selbst verletzt. Folgende Anzeichen können bei den Betroffenen Hinweise geben:

Verhaltensspezifische Anzeichen:

  • Unangemessene Kleidung für das Wetter, z. B. langärmelige Oberteile im Sommer
  • Vermeiden von Aktivitäten, die den Körper entblößen, wie z. B. Schwimmen
  • getrenntes Waschen der Kleidung
  • weniger interagieren oder Aktivitäten zu Hause, in der Schule oder bei der Arbeit weniger gut ausführen
  • unerklärliche Wunden oder unwahrscheinliche Begründungen für Verletzungen haben
  • potenziell gefährliche Gegenstände wie Rasierklingen oder Feuerzeuge zu verstecken

Psychologische Anzeichen:

Psychosoziale Anzeichen:

  • mangelndes Interesse an Hobbys, die man früher gerne hatte
  • Rückzug aus sozialen Interaktionen
  • Schwierigkeiten bei der Kommunikation mit nahestehenden Personen
  • drastische Stimmungsschwankungen
  • Veränderungen im Ess- und Schlafrhythmus

Körperliche Anzeichen:

  • Kopf- oder Magenschmerzen ohne Erklärung
  • Überdosierung von Medikamenten, die medizinisch behandelt werden müssen
  • körperliche Anzeichen von Selbstverletzung am Körper wie offene Wunden oder Schnitte

Warum sich bestimmte Menschen und Jugendliche eher selbst verletzen

Manche Menschen versuchen, sich selbst zu verletzen, um anderen durch ihre Schädigung zu zeigen, dass es ihnen schlecht geht. Manche Menschen verletzen sich auch selbst, um mit beunruhigenden Gefühlen und Gedanken besser fertig zu werden. Sie können sich selbst verletzen, weil sie sich einsam fühlen oder um Schuld- oder Schamgefühle zu lindern. Das Gefühl der Erleichterung nach einer Selbstverletzung ist jedoch nur von kurzer Dauer und kann dazu führen, dass man sich immer wieder selbst verletzen will.

Menschen, die an einer psychischen Erkrankung leiden, haben ein höheres Risiko, sich selbst zu verletzen oder Selbstmord zu begehen.

  • Es gibt auch Hinweise darauf, dass Depressionen eine Vorstufe zu Selbstverletzungen sein können.
  • Menschen, die unter Persönlichkeitsstörungen leiden, neigen ebenfalls eher dazu, sich selbst zu verletzen.
  • Auch Essstörungen wie Anorexie und Bulimie erhöhen das Risiko, sich selbst zu verletzen.

Wie du Hilfe bekommst, wenn du oder jemand, den du betreust, sich selbst verletzt

Wenn du dich selbst verletzt, ist es wichtig, dass du einen Berater, Psychiater oder Arzt aufsuchst. Diese Fachkräfte können dir dabei helfen, die Ursache für deinen Drang zur Selbstverletzung herauszufinden und deine schwierigen Gedanken zu verarbeiten. Ein frühzeitiges Eingreifen kann den durch Selbstverletzung verursachten Schaden minimieren und das Risiko zukünftiger Episoden verringern.

Wenn du kannst, suche dir unterstützende Menschen, mit denen du dich wohlfühlst, mit denen du reden kannst und die dir zuhören, ohne dich zu verurteilen. Wenn du einen Freund oder ein Familienmitglied hast, dem du vertrauen kannst, wende dich an sie, damit sie dir bei dieser Herausforderung helfen.

Wenn du glaubst, dass jemand, der dir wichtig ist, sich selbst verletzt, ist es wichtig, dass du ihm/ihr Unterstützung anbietest und ihm/ihr zeigst, dass dir sein/ihr Wohlbefinden am Herzen liegt. Ermutige sie, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und sprich mit ihnen über ihre psychische Gesundheit, indem du dich nach ihrem Befinden erkundigst. Wenn du dir Sorgen um das Wohlergehen deines geliebten Menschen machst und dich an eine Fachkraft wenden willst, solltest du deinem geliebten Menschen deine Bedenken mitteilen, bevor du das tust.

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Wie wird bei Selbstverletzungen eine Diagnose gestellt?

Jemand, der sich selbst verletzt und medizinische Hilfe in Anspruch nimmt, wird von seinem Arzt an einen Psychologen überwiesen, der auf Selbstverletzungen spezialisiert ist. Ein Psychologe oder eine psychosoziale Fachkraft kann dir helfen, die Ursache oder den Auslöser für dein selbstverletzendes Verhalten zu finden. Er kann dir auch Werkzeuge an die Hand geben, die dir helfen, mit herausfordernden Gedanken und schwierigen Gefühlen umzugehen.

In vielen Fällen leiden Menschen, die sich selbst verletzen, auch unter einer psychischen Störung. Ein Psychologe oder eine Psychologin kann feststellen, ob eine psychische Störung vorliegt. Psychologen und Psychologinnen können dir Strategien und Behandlungen anbieten, mit denen du dich besser fühlen kannst.

Wie kann ein Psychologe jemandem helfen, der sich selbst verletzt?

Es gibt verschiedene Ansätze, um mit Selbstverletzungen und psychischen Erkrankungen umzugehen. Dazu gehören die folgenden:

  • Kognitive Verhaltenstherapie - Das ist eine Art "Gesprächstherapie", die auf dem Prinzip basiert, dass die Art, wie du denkst und handelst, die Art, wie du dich fühlst, beeinflusst.
  • Medikamente - In manchen Fällen ist die beste Behandlung für eine Grunderkrankung, die Selbstverletzungen auslöst, ein Medikament, z. B. ein Antidepressivum oder ein Medikament gegen Angstzustände. Dein Psychologe kann eine Behandlung empfehlen, aber nur ein Arzt (Hausarzt oder Psychiater) kann Medikamente verschreiben.
  • Psychotherapie - Eine Beratung hilft dabei, Gedanken und Gefühle zu stabilisieren, indem sie die Ursache für den emotionalen Stress ermittelt und Fähigkeiten zur Bewältigung der Notlage vermittelt.

Bei körperlichen Verletzungen nach einer Selbstverletzungsepisode musst du möglicherweise von einem Arzt behandelt werden. In schweren Fällen kann es sein, dass du die Notaufnahme aufsuchen musst.

Welche Techniken kann ich anwenden, um mich von der Selbstverletzung abzulenken?

Techniken, die als Ablenkung von der Selbstverletzung funktionieren, helfen dabei, eine sehr gefährliche Aktivität durch eine konstruktive oder unschädliche Aktivität zu ersetzen. Einige dieser Techniken können sich unangenehm anfühlen oder wehtun, aber sie sind nicht schädlich oder gefährlich.

Beispiele für Ablenkungstechniken sind:

  • das Halten von Eiswürfeln in deinen Händen
  • ein Gummiband am Handgelenk tragen - du kannst es gegen dein Handgelenk schnappen, wenn du das Gefühl hast, dass du es brauchst
  • Zeichne mit einem Stift rote Linien auf deinen Körper, wo du dich sonst schneiden würdest
  • Sport treiben, um Druck und Stress abzubauen
  • Mit einem roten Stift auf Papier schreiben, zeichnen oder kritzeln
  • meditieren, z. B. mit Entspannungs- oder Atemtechniken
  • Konzentriere deine Aufmerksamkeit eine Zeit lang auf etwas Einfaches - das kann dir helfen, deine negativen Gedanken zu vertreiben
  • mit jemandem reden, dem du vertraust

Vielleicht möchtest du diese Liste mit Ablenkungstechniken auf ein Blatt Papier kopieren oder auf deinem Handy speichern, damit du sie immer zur Hand hast, wenn du sie brauchst.

Weitere Tipps zum für Betroffene und Angehörige findest du in dem Buch "Selbstverletzung" von Christian Schmahl oder auf Youtube-Videos.

Gibt es Komplikationen bei selbstverletzendem Verhalten?

Selbstverletzendes Verhalten hat sehr ernste Komplikationen, wie zum Beispiel ein erhöhtes Risiko für schwere körperliche Schäden oder versehentlichen Selbstmord. Diese Komplikationen können auftreten, wenn eine Person mehr Schaden anrichtet, als sie beabsichtigt hat.

Manchmal werden Menschen, die sich selbst verletzen, selbstmordgefährdet oder fühlen sich in einem Kreislauf der Hoffnungslosigkeit gefangen, da Selbstverletzung kein hilfreicher Weg ist, um mit belastenden Gefühlen umzugehen.

Andere mögliche Komplikationen von Selbstverletzungen sind langfristige Narben, Infektionen, Hirnverletzungen oder Organschäden.

Andere Fragen, die du vielleicht hast

Wann sollte ich einer Fachkraft erzählen, dass jemand, der mir etwas bedeutet, sich selbst verletzt?

Auch wenn es sehr wichtig ist, für den geliebten Menschen da zu sein, ist es eine Menge, was man allein bewältigen muss. Es ist wichtig, dass du diese Information so schnell wie möglich mit einer Fachkraft für psychische Gesundheit teilst. Versichere deiner geliebten Person, dass du nur ihr Bestes im Sinn hast, dass du dich um sie sorgst und dass es dir um ihre Sicherheit geht.

Wie kann ich mit einem geliebten Menschen über meine Selbstverletzungen sprechen?

Einige Vorschläge für Gesprächsanfänge sind:

  • "Ich fühle mich ärgerlich/verärgert/frustriert/beschämt über..."
  • "In letzter Zeit hatte ich Probleme und ich fühle mich..."
  • "Es begann, als..."

Quellen


Schnelle Hilfe?


Falls du Selbstmordgedanken hast und akut Hilfe brauchst: Anlaufstellen wie die Telefonseelsorge (0800 - 111 0 111 oder 0800 - 111 0 222) sind rund um die Uhr für dich erreichbar. Weitere Hilfsangebote findest du hier:

https://www.suizidprophylaxe.de/hilfsangebote/hilfsangebote/


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