Unsere Psyche kann auch auf die Haut schlagen, das weiß man. Doch was kannst du gegen Stress-Pusteln unternehmen?
Stress-Pusteln oder Stresspickel im Gesicht oder Körper sind in der Regel Hautprobleme oder Hauterkrankungen, die auf psychische Belastungen zurückzuführen sind. Wenn unser Stresspegel steigt, und damit auch unsere Stresshormone, kommt es oft zu Hautreaktionen in Form einer Nesselsucht.
Die Nesselsucht (Urticaria) ist ein geschwollener, erhabener Ausschlag, der meist als Folge einer allergischen Reaktion auf der Haut auftritt, aber es gibt noch eine weitere Reihe von Dingen, die Nesselsucht auslösen können. Auch Stress und Angst sind Ursachen eines solchen Hautausschlags. In solchen Stresssituationen kann sich ein juckender Ausschlag auf der Haut bilden, der auch als Angstausschlag (manchmal auch Angstnesselsucht oder Stressausschlag genannt) bezeichnet wird.
Stress ist ein normaler Teil des täglichen Lebens. Aber wenn dieser Stress unkontrolliert bleibt oder wenn es sich um nicht diagnostizierte Angstzustände oder sonstige Belastungen der Psyche handelt, kann er eine Reihe von negativen Auswirkungen auf unsere Hautgesundheit haben. Wenn du unter Nesselsucht leidest und keine andere Ursache finden kannst, könnten Stress und/oder Ängste der Grund dafür sein, und es lohnt sich, einen Arzt oder eine psychiatrische Fachkraft aufzusuchen.
Wenn Stress, Depressionen oder Angst die Ursache sind, gibt es Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um deine Stressreaktion zu kontrollieren und die Wahrscheinlichkeit eines Stressausschlags zu verringern.
So äußert sich Hautausschlag durch Stress
Stress-Ausschlag tritt oft in Form von Quaddeln auf, die auch als Urtikaria bezeichnet werden und wie folgt aussehen bzw. sich wie folgt anfühlen:
- Juckend: Der Ausschlag und die Rötungen können jucken, brennen oder stechen (1).
- Rot/fleckig: Die Quaddeln können auch unterschiedlich gefärbt sein, je nach sonstigem Hautzustand (2).
- Geschwollen/aufgedunsen: Die Haut schwillt stellenweise an, und die Formen und Ränder sind deutlich erkennbar (3). Die Schwellung können auch unter der Haut auftreten, was dann als Angioödem bezeichnet wird (4).
Nesselsucht kann überall auf dem Körper auftreten. Am häufigsten sind jedoch Ausschläge im Gesicht, am Hals und auf der Brust. Während sie zunächst wie ein typischer Hautausschlag als winzige rote Beulen beginnen, entwickeln sich Stressausschläge oft zu größeren Quaddeln oder Flecken, die durch Kratzen noch schlimmer werden.
Einzelne Quaddeln können so groß wie Mitesser sein, aber kleinere Quaddeln können auch zusammenwachsen, so dass sie einen großen Teil des Körpers zu bedecken scheinen (5).
Wie lange bleiben die Stresspusteln?
Die meisten Angstausschläge verschwinden innerhalb von 24 Stunden. Wenn du jedoch nach ein paar Tagen immer noch Quaddeln siehst, solltest du einen Dermatologen aufsuchen.6
Ursachen für einen Stressausschlag?
Nesselsucht ist oft das Ergebnis einer allergischen Reaktion auf etwas in deiner Umgebung. Aber auch emotionaler Stress kann einen Hautausschlag verursachen, so wie das auch bei einer Stress-Akne der Fall sein kann. Das liegt daran, dass Stress eine Reaktion im sympathischen Nervensystem auslösen kann, die zur Freisetzung von Histamin führt.
Histamin ist eine Verbindung, die der Körper normalerweise bei Verletzungen, Allergien und Entzündungsreaktionen produziert, die aber auch durch Stress ausgelöst werden kann.
In den meisten Fällen ist die Nesselsucht auf eine der folgenden Ursachen zurückzuführen:
- Chemikalien: Chemikalien können deine Haut reizen oder eine allergische Reaktion hervorrufen, die sich in einem Ausschlag äußert (7)
- Anstrengung: Sport kann Urtikaria auslösen, aber der genaue Grund dafür ist nicht bekannt (8).
- Extremes Wetter: Manche Menschen bekommen Nesselsucht, wenn sie kaltem Wetter ausgesetzt sind. Diese Erkrankung wird Kälteurtikaria genannt (9).
- Textilien: Einige Stoffe können Nesselsucht auf deiner Haut verursachen. Auch einige Waschmittel und Weichspüler können eine allergische oder reizende Hautreaktion hervorrufen (7).
- Lebensmittel: Häufige Nahrungsmittelallergene, die Nesselsucht auslösen können, sind Milch, Nüsse, Soja, Eier, Meeresfrüchte und Weizen.
- Infektionen: Virale, bakterielle und parasitäre Infektionen können Nesselsucht und Schwellungen auslösen (10).
- Medikamente: Nesselsucht kann als Folge der Einnahme von Medikamenten wie Aspirin auftreten (11).
- Pollen: Pollen sind ein häufiges Allergen, das eine allergische Reaktion, einschließlich Hautausschlag, auslösen kann (1).
- Sonnenlicht: Es ist möglich, dass eine allergische Reaktion auf die Sonne zu einer Nesselsucht führt, der so genannten solaren Urtikaria (12), die Sonnenallergie.
- Schweiß: Schweißtreibende Aktivitäten wie zum Beispiel Sport und Baden können zu Nesselsucht führen, die als cholinerge Urtikaria bezeichnet wird (13).
Wenn du diese häufigen Ursachen ausgeschlossen hast, ist es möglich, dass Stress ein Faktor ist.
Sind es Ängste, Stress oder etwas anderes?
Wenn du unter Nesselsucht leidest, solltest du zunächst deine Aktivitäten in den letzten Tagen überprüfen. Ungewöhnliche Veränderungen in deiner Routine oder der Kontakt mit neuen Dingen könnten eine Rolle bei der Auslösung der Nesselsucht spielen.
Einige Fragen, die du dir stellen kannst, um die Ursache für deine Hauausschläge herauszufinden, sind:
- Wann haben die Symptome begonnen?
- Hast du das Waschmittel oder die Seife gewechselt?
- Hast du etwas gegessen, was du normalerweise nicht isst?
Wenn du keine andere Ursache finden kannst und du sehr viel Stress hattest, könnte es sich bei deinem Nesselausschlag um einen Stressausschlag handeln.
Stressausschläge treten am häufigsten bei Frauen in den 30er, 40er und 50er Jahren auf. Menschen, die in der Vergangenheit an allergischer Nesselsucht erkrankt waren, haben auch ein höheres Risiko, Stress-Pusteln zu bekommen.
Behandlung von Hautausschlag durch Stress
Wenn du unter einem Stressausschlag leidest, ist es wichtig, dass du Wege findest, um deine unmittelbaren Symptome kurzfristig zu lindern und gleichzeitig nach Möglichkeiten suchst, um deinen Stress langfristig zu reduzieren.
Pflege für deine Haut
Du kannst einige der unangenehmen körperlichen Symptome der Nesselsucht lindern, indem du locker sitzende Kleidung trägst und heißes Wasser meidest. Topische Steroide wie Hydrocortison-Creme und kalte Kompressen können ebenfalls helfen, den Juckreiz und die Reizung zu lindern, die durch die Nesselsucht verursacht werden.
Hausmittel gegen Stressausschlag
Einige topische Behandlungen wie Haferflockenbäder (14) oder das Auftragen von Aloe Vera (15) auf einen Stressausschlag können helfen, die Entzündung zu verringern. Es ist jedoch ratsam, einen Arzt zu konsultieren, bevor du deinen Ausschlag zu Hause behandelst.
Nimm ein Antihistaminikum
Freiverkäufliche Produkte wie Benadryl (Diphenhydramin), Claritin (Loratadin) und Allegra (Fexofenadin) können helfen, die Nesselsucht zu lindern.
Bei schwereren Fällen von Nesselsucht kann ein Arzt ein Kortikosteroid wie Prednison verschreiben (10).
Stressbewältigungstechniken anwenden
Wenn du unter akutem Stress leidest, solltest du einige schnell wirkende Stressabbau-Mittel ausprobieren, die dir sofortige Linderung verschaffen. Tiefes Atmen kann ein wirksames Mittel sein, um Körper und Geist zu beruhigen, aber auch andere Strategien wie ein Spaziergang um den Block oder ein paar Minuten stille Meditation können helfen.
Wann du einen Arzt aufsuchen solltest
Wenn dein Nesselausschlag von anderen Symptomen einer allergischen Reaktion begleitet wird, wie z. B. Schwellungen im Gesicht oder an den Lippen, Keuchen oder Atemnot, solltest du sofort einen Arzt aufsuchen. Dies kann ein Anzeichen für eine ernste, möglicherweise lebensbedrohliche allergische Reaktion sein.
Du solltest auch einen Arzt aufsuchen, wenn sich dein Nesselausschlag verschlimmert oder länger als sechs Wochen anhält. Ein Nesselausschlag, der länger als sechs Wochen anhält, gilt als chronisch und geht ohne ärztliche Hilfe nicht von selbst wieder weg.
Vorbeugung von Angstausschlägen
Wenn du zu Stressausschlag neigst, ist es wichtig, dass du lernst, deine Auslöser zu erkennen und Stress und Stressausschlag von vornherein zu vermeiden. Manchmal liegt auch eine Depression vor, die natürlich ebenfalls behandelt werden sollte.
Wenn du einen Stressausschlag bekommst, kann das ein Zeichen dafür sein, dass du einen Weg finden musst, um Stress und Angst besser zu bewältigen. Es ist daher wichtig, gute Techniken zur Stressbewältigung zu entwickeln.
Negative Gedanken bekämpfen
Negative Gedanken können Angstgefühle auslösen. Wenn du lernst, diese negativen Gedanken zu erkennen und zu hinterfragen, kannst du sie durch realistischere, positive Gedanken ersetzen.
Verändere deine Situation
Wenn es etwas in deinem Leben gibt, das dir große Sorgen bereitet, überlege, was du tun kannst, um die Situation zu ändern. Das könnte bedeuten, dass du einige Aufgaben an andere delegierst, deine Verpflichtungen einschränkst oder anderen gegenüber Grenzen setzt.
Versuche es mit Tagebuchschreiben
Die Forschung zeigt, dass ausdrucksstarkes Schreiben hilfreich sein kann, um Angstgefühle zu reduzieren (16). Du kannst ein Tagebuch führen, in dem du über Dinge schreibst, die du erlebst, oder über Dinge, für die du dankbar bist.
Ziehe eine professionelle Behandlung in Betracht
Stress, Depressionen und Ängste können dein Leben stark beeinträchtigen und sich im Laufe der Zeit verschlimmern, wenn sie unbehandelt bleiben. Wenn du das Gefühl hast, dass deine Beschwerden dich stark belasten oder es dir schwer machen, in deinem Alltag normal zu funktionieren, solltest du mit einer Fachkraft für psychische Gesundheit sprechen. Es gibt wirksame Behandlungen, die dir helfen können, deine Ängste in den Griff zu bekommen.
Mein Fazit
Stress und Ängste können schwer zu bewältigen sein, und juckende, unangenehme Quaddeln können deine Gefühle noch verstärken. Glücklicherweise lässt sich die Nesselsucht bei Angstzuständen in der Regel mit ein paar Selbstbehandlungen in den Griff bekommen.
Wenn du zu Stressausschlägen neigst, ist es am besten, wenn du deine Ängste in den Griff bekommst. Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin über Möglichkeiten der Bewältigung, z. B. Medikamente, Psychotherapie oder eine Kombination aus beidem.