Dein vegetatives Nervensystem heilen ist ein Prozess, der Geduld und regelmäßige Wiederholung erfordert – erfahre hier, wie du so wieder zur Ruhe kommst.
Der heutige Artikel ist für die „Macher“, die „Geber“ – für diejenigen unter euch, die Entspannung als unproduktiv empfinden und dazu neigen, weit mehr als 40 Stunden in der Woche zu arbeiten, sei es im Job, mit den Kindern, im Haushalt, bei der Pflege, beim Anhören von Problemen von Freunden oder Familienmitgliedern oder was auch immer dich „auf Trab“ hält.
Wir sprechen über das Nervensystem und darüber, warum es wichtig ist, dein Nervensystem zu unterstützen, damit du nicht „sympathisch dominant“ wirst und eine sogenannte vegetative Dystonie entwickelst. Das ist ein Begriff, der sich auf jemanden bezieht, der im „Kampf-oder-Flucht“-Modus feststeckt und seinen Aus-Schalter nicht finden kann.
Dein autonomes Nervensystem ist das unbewusste Kontrollsystem für Körperfunktionen wie Herzfrequenz, Verdauung, Atemfrequenz, Wasserlassen und sexuelle Erregung. Innerhalb dieses Nervensystems gibt es zwei Zweige: Den Sympathikus oder „Kampf-oder-Flucht“-Zweig und den Parasympathikus, welcher für „Ruhe und Verdauung“ steht.
Arbeiten, Nachrichten schreiben, Autofahren, Kinder, Streit mit dem Ehepartner, der Familie oder anderen Familienmitgliedern, intensiver Sport – all das versetzt uns aus dem „Ruhe- und Verdauungsmodus“ in den „Kampf-oder-Flucht“-Modus. Dieser soll uns in Gefahrensituationen schützen und aktiviert unser gesamtes System, um uns schnell und effektiv verteidigen oder fliehen zu können.
Auf Dauer ist dieser Zustand aber nicht gesund für uns und unseren Körper. Dieser kann nämlich nicht richtig funktionieren, geschweige denn heilen, wenn er sich ständig im „Kampf-oder-Flucht“-Modus befindet. Studien zeigen, dass über 85% von uns so leben!
Interessant, nicht wahr?
In diesem Artikel erhältst du daher Tipps und weitere Informationen dazu, wie du dein vegetatives Nervensystem zu regulieren lernst und Unruhezuständen und anderen Störungen, die durch ein unausgeglichenes Nervensystem entstehen, entgegenwirkst.
Dich in einen Zustand der Ruhe und Verdauung zu versetzen, ist der Schlüssel zu ALLEN Heilungsprozessen UND ein entscheidender Aspekt, um dich für das GLÜCK zu entscheiden, egal WAS in deinem Leben passiert.
Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
Wie dein Nervensystem funktioniert
Dein Nervensystem ist mit jedem Teil deines physischen Körpers verbunden.
Der menschliche Körper hat zwei Nervensysteme: Das willkürliche Nervensystem auf der einen und das autonome Nervensystem auf der anderen Seite.
Das willkürliche oder somatische Nervensystem
Unser freiwilliges (oder somatisches) Nervensystem ist Teil des peripheren Nervensystems, das für die Körperbewegungen zuständig ist. Das periphere Nervensystem verbindet das Gehirn mit den motorischen Neuronen, die unsere Muskeln und Drüsen steuern, sowie mit den sensorischen Neuronen, den Nervenzellen innerhalb des Nervensystems, die dafür verantwortlich sind, äußere Reize aus der Umgebung des Menschen in innere elektrische Impulse umzuwandeln.
Die gute Nachricht ist: Da dieser Teil des Nervensystems freiwillig ist, haben wir die Kontrolle über ihn und können ihn nutzen, wann wir wollen und uns ausruhen, wann wir wollen. Ein gutes Beispiel dafür ist, dass du deinen Arm benutzt, um zu grüßen.
Das autonome oder vegetative Nervensystem
Während das somatische Nervensystem willentlich beeinflussbar ist, ist das autonome Nervensystem eigenständig, d.h. wir haben keine bewusste Kontrolle über dieses System – es passiert, ohne dass wir darüber nachdenken. Bei einer Störung des vegetativen Nervensystems kann es daher auch zu unerwünschten Symptomen und Beschwerden kommen, die wir nicht steuern können.
Das autonome Nervensystem regelt auch die Funktion unserer inneren Organe, wie Magen, Lunge und Herz. Im Wesentlichen hält es also die „Show am Laufen“, ohne dass wir etwas tun müssen, selbst wenn wir schlafen.
Innerhalb des autonomen Nervensystems gibt es zwei Zweige: Den Sympathikus (Erregung/Kampf oder Flucht) und den Parasympathikus (Beruhigung/Ruhe/Verdauung/Heilung). Beide sind für das normale Funktionieren des Menschen notwendig. Der Sympathikus versorgt den Körper mit Energie, Stimulation und Treibstoff, um vor Gefahren zu fliehen.
Beim Parasympathikus geht es dagegen um Ruhe und Entspannung, die für eine gute Verdauung und eine gesunde Fortpflanzung unerlässlich sind. Hier findest du mehr Infos, wie du deinen Sympathikus beruhigen kannst.
Sympathisches Nervensystem
Bei Gefahr oder Reizen nimmt unser Körper die Gefahr wahr und geht in den „Kampf-oder-Flucht-Modus“ über. Dadurch werden unsere Nebennieren aktiviert, was das katabole (abbauende) Hormon Cortisol anregt. Unser Atem wird kürzer (um den Sauerstoffgehalt zu erhöhen) und wir verkrampfen uns. Unsere Pupillen weiten sich, unsere Herzfrequenz steigt und Adrenalin und Noradrenalin, zwei erregende Botenstoffe im Gehirn, werden ausgeschüttet und unser ganzer Körper steht unter Spannung. Alles verräterische Anzeichen dafür, dass wir bereit sind zu kämpfen (oder wegzurennen oder einfach vor Schreck zu erstarren).
Parasympathisches Nervensystem
Das parasympathische Nervensystem ist der Zustand, in dem sich unser Körper in der Ruhephase (oder 80% der Zeit) befindet – der natürliche Zustand, in dem wir leben sollten, wenn wir nicht in Gefahr sind.
Unser Herzschlag verlangsamt sich, unser Atem ist ruhig und entspannt, unser Verdauungssystem wird angeregt und die Hormone sind ausgeglichen.
Alle Heilungsprozesse finden im parasympathischen Zustand statt. Dazu gehören eine gesunde Verdauung, Entgiftung und Zellregeneration.
Das ist auch ein wichtiger Grund, warum es empfehlenswert ist, nicht unterwegs oder im Auto zu essen. Es ist schwierig für deinen Verdauungstrakt, richtig zu arbeiten, wenn du versuchst, ein Auto zu fahren oder die Straße entlang zu laufen.
Wenn wir uns in einem ständigen „Kampf-oder-Flucht-Zustand“ befinden, kann das zu folgenden Problemen führen:
- Müde, aber aufgeweckt sein, die ganze Nacht nicht schlafen, oft zwischen ein und vier Uhr morgens hellwach und nach dem Aufwachen erschöpft sein.
- Verdauungsprobleme wie Verstopfung und Blähungen, trotz einer gesunden, ausgewogenen Ernährung. Stress ist einer der häufigsten Gründe für Verstopfung und Magen-Darm-Beschwerden.
- Vorzeitig graue Haare treten häufig bei Menschen auf, die durch den Tod eines geliebten Menschen oder ein Trauma in jungen Jahren starkem Stress ausgesetzt waren. Diese Situationen können auch den oxidativen Stress und die Produktion freier Radikale in unserem Körper erhöhen.
- Erhöhter Blutdruck und erhöhter Blutzuckerspiegel und dadurch bedingte Herz-Kreislauf-Probleme und Erkrankungen der Blutgefäße.
- Gewichtszunahme, besonders um die Mitte herum.
- Das Gefühl, nicht zur Ruhe kommen zu können oder geistig und körperlich langsamer zu werden.
Es gibt auch noch zahlreiche weitere Symptome, die mit einem dysregulierten Nervensystem in Verbindung gebracht werden und die sich unter anderem auch anhand unserer Psyche und unseres Verhaltens manifestieren können. Dazu gehören zum Beispiel auch psychische Erkrankungen wie Depressionen und mehr.
Das Nervensystem ausbalancieren
Obwohl beide Nervensysteme gleichzeitig arbeiten, gibt es immer eines, das aktiver als das andere ist. Wenn wir ein gesundes Gleichgewicht zwischen den beiden Systemen haben, kann sich unser Körper entspannen und heilen, fast wie Yin und Yang.
Wir können aber auch Beispiel sympathikus-dominant werden, wenn wir zu viel arbeiten, zu viele Reize von Telefonen, Computern und Technologie erhalten, zu viel Sport treiben oder einfach generell zu gestresst sind. Man sagt dann auch, das vegetative Nervensystem spielt verrückt.
Jemand, der sympathikus-dominant ist, kann sich in der Regel nur schwer entspannen, er arbeitet ständig. Unser Lebensstil im 21. Jahrhundert hat unser Nervensystem so eingestellt, dass es eher sympathikus-dominant ist, aber wenn wir uns dessen bewusst sind und konsequent positive Lebens- und Ernährungsentscheidungen treffen, können wir unseren Körper dabei unterstützen, wieder in die Homöostase zu kommen und so Krankheiten vorzubeugen und wieder in die Balance zu kommen.
Erinnerst du dich an das Gefühl, das du beispielsweise nach einer tollen Yogastunde oder einer Massage hast? Das ist, wenn sich dein Körper endlich entspannt – Verspannungen und Muskelschmerzen haben sich gelöst und du kannst klarer denken. Und genau das sind die besten Anzeichen dafür, dass dein parasympathisches Nervensystem wieder die Kontrolle übernommen hat.
Neben Yoga und Massagen findest du hier zehn weitere hochwirksame Maßnahmen, um ein gesundes Gleichgewicht zwischen deinem Parasympathikus und deinem Sympathikus herzustellen.
Lesetipp: Kopfrauschen und das Nervensystem – der Zusammenhang
Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
Ein persönlicher TippIch habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.
Andreas
Online-Tests
Zehn Wege, um dein Nervensystem auszugleichen, zu heilen und zu nähren
1. Meditation und Atemarbeit
Es ist klinisch erwiesen, dass fünf Minuten tiefes Atmen durch die Nase am Tag den Stresspegel senken und dich in dein parasympathisches Nervensystem einklinken. Eine einfache Einstiegsmöglichkeit in die Vielfalt der Atemtechniken ist es zum Beispiel, mit der 4-7-8-Atmung zu beginnen. Dabei atmest du viermal durch die Nase ein, hältst siebenmal die Luft an und atmest achtmal durch die Nase aus.
Sanfte Yogastunden und regelmäßige Atemübungen wie die Wechselatmung können ebenfalls fantastisch sein, um deinen Körper aus einer Stressreaktion herauszubringen und bei den Herausforderungen deines Alltags die Ruhe zu bewahren.
2. Kalte Duschen
Kaltes Wasser stimuliert unser Immunsystem und aktiviert den Vagusnerv, der unsere Stressreaktion reduziert. Dieser Nerv ist Teil unseres autonomen Nervensystems und der Nerv, der das Gehirn und den Verdauungstrakt miteinander verbindet. Er ist somit die Kommunikationsautobahn zwischen deinem Gehirn und deinem Darm.
Der Vagusnerv reguliert insbesondere auch unseren Herzschlag und unser Verdauungssystem und wie beide funktionieren.
Wenn unser Vagusnerv nicht optimal funktioniert, kann das zu einer verlangsamten Darmmotilität, Gewichtszunahme, Angstzuständen, hohem Stress und Nährstoffmangel führen. Das macht die langfristigen Auswirkungen von Stress auf die Verdauung verständlich, z. B. das Reizdarmsyndrom.
3. Unterstützung deines Schlafzyklus
Ein ausgeglichener zirkadianer Rhythmus ist wichtig für die Heilung und den Aufbau eines starken Immunsystems. Wenn wir unter Schlafmangel leiden, steigt der Spiegel der Stresshormone und unsere kognitive Gesundheit leidet. Die meisten von uns brauchen acht bis neun Stunden Schlaf pro Nacht, doch viele Menschen schlafen nur vier bis sechs Stunden und kommen am nächsten Morgen dann dementsprechend kaum aus dem Bett.
Doch wie kannst du deine Schlafqualität verbessern? Stelle zum Beispiel einen Lavendel-Diffusor in dein Schlafzimmer und schalte eine Stunde vor dem Schlafengehen alle Bildschirme aus. Oder meditiere, lies ein gutes Buch oder suche dir ein anderes Einschlafritual, dass dich in die Entspannung bringt.
Solange die Gedanken in deinem Kopf kreisen, wird es dir schwer fallen, abzuschalten und in einen erholsamen Schlaf zu finden, daher ist es wichtig, vor dem Schlafengehen eine solche Routine für dich zu finden, die dich abschalten lässt.
4. Adaptogene
Lerne, wie du sogenannte Adaptogene (auch bekannt als Pflanzenextrakte) wie Tulsi (Heiliges Basilikum), Rhodiola Rosea, Ashwagandha und Ginseng strategisch einsetzen kannst, um Stressreaktionen (und die Reaktion der Schilddrüse und des Immunsystems) in Stresssituationen zu modulieren.
Adaptogene können sehr unterstützend und heilend für deine Nebennieren und dein Nervensystem insgesamt sein.
Die Heilpflanze Ashwagandha ist ein weiterer Favorit für alle, die unter Angstzuständen leiden und viel Zeit im „Kampf-oder-Flucht-Zustand“ verbringen. Es ist klinisch erwiesen, dass es die Ausschüttung von Cortisol (unserem wichtigsten Stresshormon) reduziert und innerhalb von 21 Tagen genauso wirksam ist wie Medikamente gegen Angstzustände.
Es gibt zahlreiche solcher Pflanzenextrakte, die dir helfen können, auf natürliche Art und Weise dein vegetatives Nervensystem zu beruhigen und dir im Alltag Linderung verschaffen, wenn dein vegetatives Nervensystem nicht reguliert ist.
5. Magnesium, Natrium und Kalium zur Regulierung des Nervensystems
Achte darauf, dass du in Zeiten hohen Stresses täglich 400-800 mg Magnesiumglycinat zu dir nimmst (die Einnahme von Citrat verschlimmert Probleme im Nervensystem und führt zu einem Elektrolyt-Ungleichgewicht) und trinke ein natürliches Elektrolytgetränk mit Natrium und Kalium.
Wenn du vor dem Schlafengehen ¼ Teelöffel Himalayasalz in drei Unzen Wasser trinkst, hilft das, Melatonin und Serotonin zu regulieren, was den Schlaf verbessert, Hitzewallungen und Depressionen vorbeugt und deine Nerven beruhigt.
Auch ein ausgeglichener B-Vitamin-Haushalt reguliert dein Nervensystem, weshalb du auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung achten solltest sowie auf deinen allgemeinen Nährstoffhaushalt.
Nährstoffmängel tragen ähnlich wie zu viel Stress zu einem schlecht bis gar nicht regulierten Nervensystem bei, daher solltest du das stets im Auge behalten.
Lesetipp: Deutsche Neuro Kapseln zur Unterstützung des Nervensystems
6. Ändere dein Verhältnis zu Koffein
Kaffee und koffeinhaltige Tees können sehr anregend für das Nervensystem sein. Wenn du weniger Koffein zu dir nimmst, den Zeitpunkt des Konsums änderst oder einen koffeinfreien Tee trinkst, ist das daher oft eine bessere Wahl.
Vielen von uns geht nichts über eine gute Tasse Kaffee und manche brauchen ihn, um überhaupt den Tag oder ihre stressige Arbeit zu überstehen, aber wenn die Abhängigkeit zur Gewohnheit wird, ist es an der Zeit, dich ein wenig zurückzuhalten.
Wenn du schon länger mit Unruhe, Schlaf- oder Verdauungsproblemen zu kämpfen hast, solltest du deinen Kaffee-Konsum reduzieren und dir stattdessen ein neues Lieblingsgetränk für den Start in den Tag zur Gewohnheit machen.
Die meisten von uns geben ihrem Körper nicht das Frühstück aus gesundem Eiweiß, Kohlenhydraten und Fett, das er braucht, um seine Zellen zu versorgen und Energie zu produzieren. Stattdessen „treten“ wir unsere Nebennieren mit einer Tasse Kaffee und zwingen sie, Cortisol (Stresshormon) auszuschütten. Dadurch geraten wir in einen Teufelskreis aus „Leben auf Stresshormonen“. Was du morgens als Erstes tust, bestimmt somit deine hormonelle „Erfahrung“ für den ganzen Tag.
Übe dich also darin, mit deinem Kaffee bis zehn Uhr zu WARTEN und ihn zusammen mit einem kleinen Snack zu trinken, der Eiweiß, Kohlenhydrate und Fett enthält, und/oder deinem Kaffee Löwenmähne hinzuzufügen, die ein starkes Nerventonikum ist.
Koffein erhöht die Herzfrequenz, den Blutdruck, den Cholesterinspiegel und das Homocystein. Außerdem regt es die Ausscheidung von Stresshormonen an, die zu erhöhter Angst, Reizbarkeit, Muskelverspannungen und -schmerzen, Verdauungsstörungen, Schlaflosigkeit und verminderter Immunität führen können.
Ein übermäßiger Einsatz davon führt zu Angstzuständen und Reizbarkeit, Stimmungsstörungen, die mit übermäßigem Koffeinkonsum einhergehen, sowie zu Depressionen und Aufmerksamkeitsstörungen.
Diabetiker und Hypoglykämiker sollten Koffein ganz meiden. Koffein führt zu einem vorübergehenden Anstieg des Blutzuckerspiegels, gefolgt von einer Überproduktion von Insulin, was innerhalb weniger Stunden zu einem Blutzuckerabsturz führt.
Wenn du nach dem Kaffeetrinken ein brennendes Gefühl im Magen verspürst, kann das daran liegen, dass Kaffee die Sekretion von Salzsäure erhöht. Dies kann zu einem erhöhten Risiko für Magengeschwüre führen.
Die Mehrheit der Bevölkerung hat einen Mineralstoffmangel. Koffein hemmt die Aufnahme einiger Nährstoffe und verursacht die Ausscheidung von Kalzium, Magnesium, Kalium, Eisen und Spurenelementen über den Urin – alles wichtige Elemente, die für eine gute Gesundheit notwendig sind.
Viele Menschen stellen auch in ihren 40ern fest, dass sie nicht mehr das gleiche Maß an Koffeinkonsum vertragen, wie sie es in ihren 20ern und 30ern konnten. Die Produktion von DHEA, Melatonin und anderen lebenswichtigen Hormonen nimmt ab, und Koffein beschleunigt diesen Abstieg. Und schließlich verschlimmert Koffeinkonsum die Erschöpfung der Nebennieren.
Alles gute Gründe, warum es ratsam ist, Tee dem Kaffee vorzuziehen. Es gibt eine enorme Auswahl an verschiedensten Tees und egal, ob du Früchte- oder Kräutertees bevorzugst – es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Probiere dich also ruhig durch die verschiedenen Teesorten, die es gibt und finde deinen persönlichen Favoriten für dich. Deine Gesundheit und dein Nervensystem werden es dir danken.
7. Mit der Nahrung den Körper unterstützen
Eine Ernährung, die gesunde Portionen Obst und Gemüse enthält, kann für das Nervensystem nahrhaft sein. Diese Umstellung kann zwar einige Zeit dauern, oft ein paar Wochen bis Monate, aber sie kann für dein System sehr heilsam sein.
Von einer ketogenen oder kohlenhydratarmen Ernährung wird in der Regel abgeraten, wenn du unter Stress stehst oder zu Nervosität und Ängsten neigst. Wie bei allem ist auch bei deiner Ernährung eine gute Balance wichtig und dass diese zu dir passt. Wenn du dein System regulieren möchtest, ist eine vitaminreiche und leichte Ernährung von Vorteil, die deinen Körper nicht noch zusätzlich belastet.
So kannst du auch über die Nahrung eine spürbare Besserung erzielen.
8. Klug trainieren und den Stress abbauen
Wenn wir gestresst sind, neigen wir oft zu Ausdauersportarten und bewegungsintensiven Aktivitäten als Ausgleich. Während dies für manche Menschen heilsam sein kann, empfinden viele Menschen dies als zu stimulierend und belasten ihre Nebennieren und ihr Nervensystem dadurch noch mehr.
Eine erdende Übung wie Yoga, Walking oder Pilates kann sehr beruhigend für ein Nervensystem sein, das sich im „Kampf-oder-Flucht-Modus“ befindet. Denk daran, dass Stress (und Cortisol) süchtig machen und wir uns oft nach etwas sehnen, das unser Ungleichgewicht aufrechterhält, wie z.B. schnelles Laufen oder Kickboxen, die uns aber eher stimulieren als eine Übung, die besser geeignet ist, deine Nerven zu beruhigen.
Wenn du den Wunsch danach verspürst, dich zu bewegen, dein Körper aber bereits im Stress ist, kann es daher hilfreicher sein, dich herunterzufahren und zu erden. Das kann zum Beispiel auch durch einen Spaziergang in der Natur, Kneipp-Übungen in kaltem Wasser und anderen sanften Bewegungsmethoden sein, die dich nicht noch weiter in den „Kampf-oder-Flucht-Modus“ versetzen.
9. Akupunktur
Akupunktur wird seit Jahrtausenden zur Regulierung des Nervensystems eingesetzt und wird bei der Behandlung vieler Erkrankungen des Nervensystems verwendet.
Akupunkturpunkte stimulieren das zentrale Nervensystem, das Botenstoffe und Energie erzeugt, die eine parasympathische Reaktion im ganzen Körper fördern. Dadurch werden die natürlichen Heilungsfähigkeiten deines Körpers aktiviert.
Die Akupunktur wirkt am besten, wenn du dich regelmäßig behandeln lässt – eine Gemeinschaftspraxis ist dafür oft eine gute und erschwingliche Option.
10. Körperarbeit
Körperarbeit wie Massage, Rolling, Bauchmassage, Chakrenausgleich, Craniosakral-Therapie oder Reflexzonenmassage sind hervorragend geeignet, um deine Stresshormone auszuschalten und deinen Körper zur Ruhe kommen zu lassen, damit er heilen kann.
Es ist außerdem bekannt, dass diese Therapien dabei helfen, tiefe Traumata und Spannungen zu lösen, die tief im Körper verankert sind, und so der Körper anfangen kann zu heilen und sich zu erholen.
Du kannst dabei erst einmal verschiedene Methoden ausprobieren, bis du die passende Praxis für dich gefunden hast.
Kleine Veränderungen führen zu großen Erfolgen
Wenn du unter einem überreizten Nervensystem oder überlasteten Nebennieren leidest, ist es wichtig, einige dieser Empfehlungen regelmäßig auszuprobieren. Durch Wiederholung und Beständigkeit können wir unseren Körper wieder ins Gleichgewicht bringen.
Das Gleichgewicht zwischen Parasympathikus und Sympathikus ist sehr wichtig für die Heilung – es ermöglicht uns nicht nur eine bessere Verdauung unserer Nahrung, sondern verbessert auch unsere körperliche und emotionale Lebenserfahrung auf ungeahnte Weise.
Probiere drei bis vier dieser Methoden aus, um dein Nervensystem zu unterstützen und beobachte deine Fortschritte – du wirst, sehen, nach und nach wird sich dein Nervensystem immer öfter in einem Ruhe- und Entspannungszustand befinden.
Mein Fazit
Wie du in diesem Beitrag erfahren hast, ist ein gut reguliertes Nervensystem sehr wichtig für dein Wohlbefinden und für deine Gesundheit. Ein ständig im „Kampf-oder-Flucht-Modus“ befindliches System wird auf Dauer Probleme in den verschiedensten Bereichen entwickeln, sei es nun körperlich oder psychisch.
Daher ist es wichtig, die ablaufenden Prozesse in deinem Körper zu kennen, ebenso wie die Ursachen für eine vorhandene Dysregulation deines Nervensystems. Wenn du beispielsweise mit chronischem Stress zu kämpfen hast, von traumatischen Erfahrungen belastet bist oder einen Nährstoffmangel bei dir feststellst, solltest du mit deinem Arzt sprechen, an welchen Stellschrauben du drehen kannst, um dein Nervensystem langfristig wieder zu regulieren.
So kommst du in deinem Alltag wieder in einen Zustand der Ruhe und Entspannung.
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Die Dokumentarfilmerin Liz Wieskerstrauch dreht eine Reportage über Menschen mit Medikamentensucht. Sie sucht noch nach Betroffenen, die sie zwei Tage in ihrem Leben begleiten kann.
Falls du also von deinen Benzodiazepinen (oder auch anderen Psychopharmaka) nicht mehr loskommst, obwohl dein eigentliches Problem gar nicht mehr da zu sein scheint, und du Interesse hast, dass sie dich zwei Tage begleitet, dann kannst du dich bei ihr unter liz@wieskerstrauch.com melden.
Das Projekt hat nichts direkt mit mir zu tun. Aber ich helfe hier gerne bei der „Vermittlung“.
CBD: eine Alternative
Während meiner persönlichen Leidenszeit, als ich noch selbst unter Depressionen und Angststörungen gelitten hatte, probierte ich viele pflanzliche Mittel aus, um von meinen Antidepressiva loszukommen. Ob Lasea (Lavendelöl), Johanniskraut, Baldrian oder homöopathische Mittel wie Neurexan – ich hatte schon alles probiert, bis ich schließlich auf CBD-Öl gestoßen bin, was bei mir letztlich den Durchbruch gebracht hatte.
Meinen Bericht, wie ich auf CBD gestoßen bin und wie es bei mir wirkte, kannst Du hier nachlesen.
Schnelle Hilfe?
Falls du Selbstmordgedanken hast und akut Hilfe brauchst: Anlaufstellen wie die Telefonseelsorge (0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222) sind rund um die Uhr für dich erreichbar.
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