Was bedeutet Introvertiertheit? Erfahre mehr über die Vorlieben von Introvertierten und wie sie die Welt um sich herum verarbeiten.
Introvertiertheit (auch: Introversion) ist eine grundlegende Persönlichkeitseigenschaft, die sich dadurch auszeichnet, dass man das Innenleben des Geistes gegenüber der äußeren Welt der anderen Menschen bevorzugt. Die Bedeutung des Wortes spiegelt diese Beschreibung wieder: Denn das Adjektiv introvertiert bedeutet „nach innen gekehrt/gerichtet (1).“
Im Zusammenhang mit den fünf bedeutendsten Persönlichkeitsmerkmalen, die jeden definieren, befindet sich die Introversion in einem Bereich, an dessen entgegengesetztem Ende die Extroversion steht. Im Vergleich zu Extrovertierten erleben Introvertierte gedämpfte und einsame Erfahrungen.
Introvertierte Menschen haben keine Angst vor oder Abneigung gegen andere und sind weder schüchtern noch von Einsamkeit geplagt. Eine überfüllte Cocktailparty mag für Introvertierte eine Qual sein. Aber sie genießen es, in einer ruhigen Umgebung unter vier Augen zu sein, was ihrem Nervensystem besser entspricht. Es gibt Hinweise darauf, dass das Gehirn von Introvertierten im Gegensatz zu Extrovertierten nicht so stark auf den Anblick neuer menschlicher Gesichter reagiert. In solchen Situationen produzieren sie weniger Dopamin, einen Neurotransmitter, der mit Belohnung verbunden ist.
Dieser Artikel geht der Frage nach, was introvertiert als Persönlichkeitsmerkmal bedeutet. Er möchte herausstellen, dass es sich dabei nicht um Schüchternheit handelt, sondern um eine Vorliebe für das Innenleben und eine geringere Reaktion auf Belohnungen im Gehirn. Der Text stellt verschiedene Arten von Introvertierten vor und widerlegt einige Mythen über Introvertierte.
Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
Was bedeutet „introvertiert“?
„Introvertiert“ beschreibt Personen oder ihr Verhalten, das sich auf das eigene Seelenleben konzentriert, anstatt auf Kommunikation nach außen.
Introvertiert zu sein bedeutet lediglich, dass jemand einem Persönlichkeitstyp entspricht, der sich auf sein Inneres, Gefühle und Gedanken fokussiert. Leider führen Missverständnisse und Vorurteile dazu, dass Introversion – ungerechterweise – oft negativ assoziiert wird. Denn ein introvertierter Mensch ist keineswegs zwangsläufig ängstlich, asozial oder langweilig. Im Gegenteil: Introvertierte besitzen viele positive Eigenschaften und Fertigkeiten, die andere Personen nicht besitzen.
Introvertiertheit ist mehr als Schüchternheit und keine Charakterschwäche, die korrigiert werden sollte. Wer sich in den Mustern der Introvertiertheit wiedererkennt, darf also unbesorgt sein. Denn wichtig ist, dass man selbst sich wohlfühlt – ob introvertiert oder nicht (2).
Typische Merkmale: Daran erkennt man eine introvertierte Persönlichkeit
Eine introvertierte Person besitzt Eigenschaften, die dem Persönlichkeitstyp der Introvertiertheit entsprechen. Das bedeutet, dass sie sich lieber auf ihre inneren Gedanken und Ideen konzentriert als auf das, was draußen passiert. Introvertierte verbringen lieber Zeit mit einer oder zwei Personen als mit großen Gruppen oder Menschenmengen.
Wenn du das Wort introvertiert hörst, denkst du vielleicht an jemanden, der schüchtern oder still ist und am liebsten allein ist. Das mag zwar auf einige Introvertierte zutreffen, aber hinter diesem Persönlichkeitstyp verbirgt sich viel mehr. Ob du introvertiert oder extrovertiert bist, hängt ganz davon ab, wie du die Welt um dich herum verarbeitest.
Introversion & Extraversion
Der Psychologe Carl Jung hat in den 1920er Jahren begonnen, die Begriffe introvertiert und extrovertiert (manchmal auch „extravertiert“ geschrieben) zu verwenden. Diese beiden Persönlichkeitstypen teilen die Menschen danach ein, wie sie ihre Energie bekommen oder verbrauchen. Introvertierte Menschen, so Jung, laden ihre Energie bei sich selbst auf, während extrovertierte Menschen andere Menschen aufsuchen, um ihren Energiebedarf zu decken.
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Andreas
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Anzeichen, dass du introvertiert sein könntest
Etwa ein Drittel bis die Hälfte aller Menschen in den USA sind introvertiert. Auch wenn es bei jedem anders aussieht, haben Introvertierte viele der gleichen Verhaltensmuster. Im Allgemeinen gilt für Introvertierte:
- Sie brauchen Ruhe, um sich zu konzentrieren
- Sie sind nachdenklich
- Sie sind reflexiv, besitzen also eine gute Selbstwahrnehmung
- Sie brauchen Zeit, um Entscheidungen zu treffen
- Sie fühlen sich wohl, wenn sie allein sind
- Mögen keine Gruppenarbeit
- schreiben lieber, als zu reden
- Fühlen sich müde, wenn sie in einer Menschenmenge sind
- Sie haben nur wenige Freundschaften, sind aber sehr eng mit diesen Freunden verbunden
- Sie tagträumen oder benutzen ihre Fantasie, um ein Problem zu lösen
- Ziehen sich in ihre eigenen Gedanken zurück, um sich auszuruhen
Eine Möglichkeit, um herauszufinden, ob du introvertiert bist, ist ein Test, z. B. der Myers-Briggs-Typenindikator (MBTI) oder das SAPA-Projekt.
Ursachen der Introvertiertheit
Wissenschaftler wissen nicht genau, ob es eine Ursache für Introversion oder Extroversion gibt. Was sie wissen, ist, dass die Gehirne der beiden Persönlichkeitstypen ein wenig anders funktionieren als andere. Forscher haben herausgefunden, dass der Frontallappen von Introvertierten stärker durchblutet ist als der von Extrovertierten. Dieser Teil des Gehirns hilft dir, dich an Dinge zu erinnern, Probleme zu lösen und zu planen.
Introvertierte Gehirne reagieren auch anders auf Dopamin als extrovertierte Gehirne. Dopamin ist ein chemischer Stoff, der das Belohnungs- und Vergnügungsbedürfnis in deinem Gehirn anregt. Introvertierte und extrovertierte Menschen haben die gleiche Menge dieses Stoffes. Aber extrovertierte Gehirne werden von ihrem Belohnungszentrum angeregt. Introvertierte hingegen fühlen sich davon eher ausgelaugt.
Typen von introvertierten Menschen
Man kann introvertierte Persönlichkeiten theoretisch in vier Kategorien unterteilen: in den sozialen, nachdenklichen, ängstlichen und zurückhaltenden Typ (3).
Sozial-introvertierter Typ
Meistens sind es die sozial introvertierten Typen, die mit Introvertiertheit assoziiert werden. Sie entsprechen der klassischen Definition der Introvertiertheit und fühlen sich in kleinen Gruppen am wohlsten und bevorzugen oft Alleinsein. Dies liegt nicht unbedingt an sozialer Angst, sondern am Bedürfnis nach Ruhe und Selbstbeschäftigung.
Denkend-introvertierter Typ
Nachdenkliche, selbstreflektierende und auf ihr Innenleben fokussierte Menschen entsprechen dem denkend-introvertierten Typ. Sie meiden soziale Ereignisse und große Menschenmengen, verweilen lieber in ihrer Fantasiewelt und gelten als kreativ und einfallsreich.
Der ängstlich-introvertierte Typ
Ängstlich-introvertierte Persönlichkeiten fühlen sich unter vielen, besonders fremden Menschen, unwohl. Ihre Ängstlichkeit und Unsicherheit bleibt auch im Alleinsein bestehen. Da sie ihren sozialen Fähigkeiten nicht vertrauen, analysieren sie jede Situation, planen akribisch und handeln erst dann.
Der zurückhaltend-introvertierte Typ
Die zurückhaltend-introvertierten Menschen gelten als ruhig, sie sind oft reserviert, langsam und wirken antriebslos. Entschlossen Entscheidungen zu fällen, fällt ihnen schwer. Trotz einer pessimistischen Sicht auf ihr Leben und Zweifel an Zielerreichung, erledigen sie ihre Aufgaben sorgfältig.
Ein introvertierter vs. schüchterner Mensch
Viele Menschen denken, dass Introvertierte schüchtern sind, aber das hat nichts miteinander zu tun. Introversion ist ein Persönlichkeitstyp, während Schüchternheit ein Gefühl ist.
Schüchterne Menschen neigen dazu, sich in sozialen Situationen unwohl zu fühlen, vor allem, wenn sie in der Nähe von Fremden sind. Sie können so nervös sein, dass sie ins Schwitzen geraten. Ihr Herz kann schneller schlagen und sie können Bauchschmerzen bekommen. Sie neigen vielleicht dazu, gesellschaftliche Veranstaltungen zu schwänzen. Denn sie mögen die negativen Gefühle nicht, die ihre Gedanken und ihren Körper beherrschen, wenn sie zu Partys oder zu anderen Veranstaltungen müssen.
Menschen, die introvertiert sind, lassen gesellschaftliche Veranstaltungen ebenfalls lieber aus. Aber nur, weil sie sich allein oder mit ein oder zwei anderen Menschen wohler fühlen und mehr Energie haben. Introvertierte Menschen verzichten nicht auf gesellschaftliche Veranstaltungen, weil sie auf größere Menschenansammlungen so negativ reagieren wie schüchterne Menschen. Sie sind einfach lieber allein oder in sehr kleinen Gruppen.
Mythen über Introvertierte
Ein weit verbreiteter Mythos über Introvertierte ist, dass sie schüchtern sind. Einige Introvertierte sind vielleicht schüchtern, aber das trifft nicht auf alle Introvertierten zu.
Andere Mythen sind:
Introvertierte sind unsympathisch.
Introvertiert zu sein, hat keinen Einfluss darauf, wie freundlich du sein kannst. Manche Leute denken, dass Introvertierte unfreundlich sind. Denn sie hätten angeblich keine großen Freundeskreise und denken eher im Stillen über Situationen nach, als sich an Unterhaltungen bei Versammlungen zu beteiligen.
Introvertierte können keine Anführer sein.
Obwohl viele Menschen bei einer Führungspersönlichkeit an eine extrovertierte Persönlichkeit denken, haben auch Introvertierte die Fähigkeiten, Chefs und Führungskräfte zu sein. Einige ihrer Eigenschaften machen sie zu effektiven Führungskräften: Sie haben ein offenes Ohr für die Ideen ihrer Freunde und Mitarbeiter, sie können sich auf langfristige Ziele konzentrieren und sie wirken weniger bedrohlich, so dass die Menschen sie in ihrer Rolle akzeptieren können.
Es ist schwer, Introvertierte zu verstehen.
Introvertierte bevorzugen es, tiefe Freundschaften mit nur einer Handvoll Menschen zu schließen. Sie öffnen sich vielleicht nicht jedem, der etwas Smalltalk machen will. Aber die Menschen, denen sie nahe stehen, kennen sie sehr gut und entwickeln echte Freundschaften mit ihnen (4).
Lesetipp: Was heißt introvertiert?
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